Leviathan Russische Föderation 2014 – 141min.
Kurzbeschreibung
Leviathan erzählt die Geschichte des Automechanikers Kolya, der mit seiner zweiten Frau und seinem Sohn in einem idyllisch gelegenen Haus im Norden Russlands lebt. Der Bürgermeister Vadim trachtet nach Kolyas Besitz, denn er will genau an dieser Stelle einen Repräsentationsbau errichten. Mithilfe eines befreundeten Anwalts aus Moskau versucht Kolya, die korrupten Machenschaften Vadims öffentlich zu machen. Dieser jedoch weiss sich zu helfen.
Kinostart
Deutschschweiz: 5. März 2015
Romandie: 24. September 2014
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Kommentare
Parabel über Gier und Machtmissbrauch. Das ist schwere Kost, aber gerade deswegen lohnenswert.
Was der Leviathan für ein Fabelwesen ist, kann man googeln. Wie Regisseur Andrei Swjaginzew seinen Stoff unterfüttert, legt er zwar deutlich dar, ist aber nicht gleich für jeden nachvollziehbar. Um ihn voll und ganz zu verstehen sollte man allerdings das Buch Hiob, sowie die titelgebende Schrift von John Hobbes (um1600) kennen und mit Michael Kohlhaas vertraut sein. Aber auch ohne davon belastet zu sein, beeindruckt der Film ungemein. Eine Landschaft, die durch ihre weite Unendlichkeit, die Korruptionsaffäre in der Nähe des Polarkreises fast vergessen lässt. Nikolai (Alexej Serebrjakow) verliert alles, was er hat und am Ende auch seine Freiheit. Daran ist er nicht ganz unschuldig. Es liegt an seinem Jähzorn und am Wodka, vielleicht auch an seiner Dickköpfigkeit. Und weil es in der Sowjetunion spielt, haben alle Westler sofort mit dem Finger darauf hingedeutet, dass das ja da so üblich sei: der korrupte Bürgermeister Wadim (Roman Madjanow) macht den kleinen Nikolai und seinen Freund und Anwalt Dmitri (Wladimir Wdowitschenkow) mit seinen ‘Kettenhunden‘ durch Einschüchterung und brachiale Gewalt. einfach platt.
Die Idee zum Film kam Andrei Swjaginzew allerdings bei Dreharbeiten in den USA, wo sich eine ähnliche Geschichte ereignet hatte. Wohlgemerkt in Amerika!
Tatsächlich weitet sich der Machtkampf zu einem Familiendrama aus, das so auch unabhängig vom herrschenden politischen System überall geschehen kann. Und dieses zweite Standbein des Films ist ebenso stark wie das erste. Hier überzeugt am meisten Ehefrau Lilia (Jelena Ljadowa), die beide Problemkreise in ihrer Person verbindet. Eine großartige Dramaturgie, die eine gewisse Anlaufzeit braucht, vor eindrucksvoller Kulisse verdienen einen Oscar. Bemerkenswert ist, welche wichtigen Teile der Handlung nicht ins Bild kommen, lange offen bleiben und so Spannung erzeugen. Und die Kirche unterstützt die Machthaber.
Erschreckend die Reaktion von Kultusminister Wladimir Medinski, der den Film als russlandfeindliches Machwerk abtat und verbieten lassen will.… Mehr anzeigen
Den Film empfand ich insgesamt als langatmig und klischeehaft. Hätte mir einige neue Perspektiven zur Problematik gewünscht, wurde aber mit Fakten eingedeckt die eigentlich bekannt sind. Gefallen haben mir die gut in Szene gesetzten Bilder dieser etwas rauhen aber doch lieblichen Landschaft.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 6 Jahren
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