Quatsch und die Nasenbärbande Deutschland 2014 – 82min.
Filmkritik
Besser als der Durchschnitt
Aufgrund der Durchschnittlichkeit von Bollersdorf und seiner Bewohner, sollen dort künftig neue Produkte getestet werden. Doch nicht mit der Nasenbär-Bande. Diese heckt einen aberwitzigen Plan nach dem anderen aus, um zu beweisen, dass Bollersdorf einmalig ist.
Bollersdorf liegt in der Mitte Europas, die Bewohner sind die perfekten "Durchschnittsbürger". Aus diesem Grund wollen die Konsumforscher der GfK dort künftig neue Produkte testen. Darüber sind die sechs Kindergartenkinder der Nasenbär-Bande alles andere als erfreut. Sie wollen nicht länger, dass ihre Heimat mit nervigen Tests und neuen Produkten überschwemmt wird. Was also wäre geschickter, als die Einmaligkeit von Bollersdorf zu beweisen? Egal ob mit wahnwitzigen Weltrekordversuchen oder verrückten Erfindungen - gemeinsam mit ihrem listigen Nasenbär Quatsch, versucht die Bande, die Konsumforscher zu vertreiben.
Quatsch und die Nasenbärbande ist der erste Kinder-Langfilm von Regisseur Veit Helmer, der den Film nicht nur inszenierte sondern auch als Produzent fungierte und das Drehbuch schrieb. Inspirieren ließ sich der Hannoveraner von der Verspieltheit und blühenden Phantasie seines eigenen, fünfjährigen Sohnes. Und eben genauso ist der Film geraten: verspielt, phantasievoll und kreativ, dazu garniert mit prominenten Nebendarstellern, launigen Gesangs- und Tanzeinlagen sowie knuffig-pfiffigen Kinderdarstellern.
Quatsch und die Nasenbärbande ist bereits für Kinder ab vier Jahren freigegeben, aus diesem Grund gestalten sich Dramaturgie und Story einfach, linear und nachvollziehbar. Natürlich, nach Glaubwürdigkeit und Logik des kunterbunten und schrillen Treibens auf der Leinwand sollte man hier nicht fragen - aber welches Kind unter 12 Jahren tut das schon. Es ist ein Film vor allem für die Kleinen, der Spaß machen und erfrischend anders sein soll. Und das ist er. Das Herzstück des Films sind die ebenso niedlichen wie gewieften Kindergartenkinder, die sich so allerhand einfallen lassen, um die Besonderheit ihres Dorfes zu beweisen: von irren technischen Erfindungen bis hin zu meterlangen Bratwürsten. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Eltern der Lausbubenbande kommen hier gar nicht gut weg, vielmehr sind es die Großeltern der Kinder, die als die sympathische und liebenswerte Gruppe von Erwachsenen erscheint, da diese jeden Spaß mitmachen (auf Bäume klettern oder per Katapult die Tonnen in die Müllabfuhr schleudern). Quatsch und die Nasenbärbande sprüht darüber hinaus vor ulkigen Ideen und witzigen Einfällen (blaue Nutella!) und bietet neben einer Fülle gelungener Running Gags (etwa der Nasenbär Quatsch, der seinem Pfleger nicht nur einmal entwischt) eine ganze Reihe an prominenten deutschen Darstellern, die ihre (Neben-) Rollen mit viel Leidenschaft und Spielfreude ausfüllen.
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