Belle et Sébastien, l'aventure continue Frankreich 2015 – 97min.
Filmkritik
Aufgeben kommt nicht in Frage!
Zum zweiten Mal erleben der unerschrockene Waisenjunge Sebastian und die weiße Berghündin Belle in den französischen Alpen ein spannendes Abenteuer. Entstanden ist ein konventionell erzählter Familienfilm, der vom natürlichen Spiel des Hauptdarstellers und den beeindruckenden Landschaftsbildern lebt.
Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, und die deutschen Soldaten sind mittlerweile aus Frankreich abgezogen. Sehnsüchtig erwartet der zehnjährige Sebastian (Félix Bossuet) die Rückkehr seiner Ziehmutter Angelina (Margaux Châtelier), die der Kampf gegen die Nazis in die Fremde verschlagen hat. Auf dem Weg in die entlegene Alpenregion stürzt ihr Militärflugzeug jedoch ab und löst einen verheerenden Waldbrand aus. Obwohl die Behörden recht bald vermelden, dass niemand überlebt haben kann, macht sich Sebastian gemeinsam mit der treuen Belle und seinem großväterlichen Freund César (Tchéky Karyo) auf den Weg zum raubeinigen Piloten Pierre (Thierry Neuvic), der den Jungen in das schwer zugängliche Absturzgebiet fliegen soll.
Spielte der Krieg in Belle et Sébastien noch eine zentrale Rolle für die Geschichte, dient er beim zweiten Leinwandauftritt der beiden Protagonisten aus Cécile Aubrys gleichnamiger Buch- und Fernsehserie nur noch als Hintergrund für eine ereignisreiche Rettungsmission. Waghalsige Flugmanöver und ein großer Waldbrand sorgen dafür, dass der von Christian Duguay (Jappeloup) inszenierte Abenteuerfilm ein kleines Stück spektakulärer ausfällt als der Vorgänger, der unter der Regie von Nicolas Vanier entstand. Überwältigend ist abermals der raue und zerklüftete Alpenraum, den das Publikum wiederholt in Panoramaeinstellungen zu sehen bekommt.
Wie schon 2013 präsentieren sich Sebastian und Belle als verschworene Einheit und lassen sich selbst in brenzligen Situationen nicht von ihrem Kurs abbringen. Gemessen an seinem Alter, legt der unbekümmerte Hauptdarsteller Félix Bossuet erneut eine erstaunliche Überzeugungskraft an den Tag, die es vor allem jüngeren Zuschauern leicht machen dürfte, dem kleinen Draufgänger die Daumen zu drücken.
Schön wäre es allerdings gewesen, wenn die Macher eine weniger schablonenhafte Handlung um das sympathische Gespann aus Mensch und Tier gebaut hätten. Sebastians hartnäckige Suchaktion verbindet sich mit einer recht vorhersehbaren emotionalen Reise, die den Bogen zur bislang bloß angedeuteten Vergangenheit des Jungen schlägt. Auch wenn in einigen Momenten der Tiefgang fehlt, kann das Publikum unter dem Strich solide Familienunterhaltung mit herrlich schwelgerischen Naturaufnahmen erwarten.
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