Über 7 Millionen Menschen haben 2013 den ersten Teil gesehen. Über 41 Millionen Euro spielte Fack Ju Göhte ein und landete damit auf dem 4. Platz der erfolgreichsten Deutschen Filme aller Zeiten. Kein Wunder also, dass der zweite Teil nicht lange auf sich warten liess.

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Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin versammelte für Fack Ju Göhte 2 wieder sein altbewährtes Team rund um Elyas M'Barek und Karoline Herfurth, wobei letztere nicht mit nach Thailand auf Klassenfahrt durfte und deshalb einiges weniger auf der Leinwand auftaucht als im ersten Film. Ob sie wohl wegen eines anderen Projektes verhindert war?

Thailand, das Land des Lächelns. Dorthin verschlägt es den Fake-Lehrer Zeki Müller (Elyas M'Barek) und seine Klasse 10b. Schnell und unkompliziert konstruiert Dagtekin die Geschichte für den Nachfolger des Kassenschlagers. Müller hasst seinen neuen Job als Lehrer und will ihn eigentlich an den Nagel hängen, trotz Happy End und Erfolg bei den Schülern in Teil 1. Seine Hobbygangster-Vergangenheit holt ihn schon bald wieder ein, als ihn eine Nachricht aus früheren Zeiten erreicht. Zugleich will seine Chefin Gudrun Gerster (Katja Riemann), ihre ärgste Konkurrenz in Form des Schillergymnasiums zu Fall bringen und deren Thailändische Partnerschule abluchsen. Damit versucht die hinterlistige und Leim schnüffelnde Rektorin das Image ihrer Schule zu retten und sie zum Aushängeschild des Deutschen Bildungswesens zu machen.

Ein unbeabsichtigtes Malheur von Müllers Freundin und Arbeitskollegin Elisabeth Schnabelstedt (Karoline Herfurth) bringt Müller in Bedrängnis und den Plot ins Rollen. Plötzlich will Zeki nämlich doch - nicht ohne versteckte Agenda - auf Klassenfahrt nach Thailand. Da dürfen die Monsterschüler der 10b selbstverständlich nicht fehlen: Chantal (Jella Haase), Zeynep (Gizem Emre), Danger (Max von der Groeben) & Konsorten fackeln nicht lange und entschwinden, kaum in Bangkok angelangt, in der erstbesten Ping-Pong Bar. Und hier begibt sich Fack Ju Göhte 2 auch schon aufs Glatteis. Die Bildungs-, respektive Entwicklungshilfe-Reise nach Thailand entpuppt sich immer mehr als Klischee-Schleuder mit schwindelerregend hoher Gag-Dichte. Bereits der irritierende erneute Auftritt von Uschi Glas als verrückte Chemie-Professorin lässt nichts Gutes erahnen.

Es scheint, dass Türkisch für Anfänger-Erfinder Dagtekin seinem Publikum keine Szene zumutet, die länger als 3 Sekunden dauert. Der nervöse Schnitt und das andauernde Geschrei der Protagonisten lässt die eigentlich kurzweilige und zielgruppengerechte Story mehr und mehr verblassen und den Wunsch nach einer Runde Ritalin für Alle aufkommen. Behinderten-Witze, als dumm dargestellte Thais und ein rundum verbreiteter Alkoholismus lassen zunehmend Zweifel und Langeweile aufkommen. Auch wenn der Film für einmal emotional berühren möchte, als Zeki Müller seine Schüler per Liebes-SMS an die Eltern aufpäppeln will, tut er dies derart ungelenk und plump, dass sich beim Zuschauen eher Fremdscham als Empathie breit macht.

Das Sequel von Fack Ju Göhte wartet mit einigen amüsanten Szenen und einer Kaskade von Klamauk auf, kann aber schlussendlich nicht an den Vorgänger anschliessen, da neue Ideen und eine Weiterentwicklung der Charaktere schlicht fehlen. Zum Ende des Films lässt man gerne eine imaginäre Thailändische Wunschlaterne in den Himmel steigen und wünscht sich, dass es bei zwei Teilen bleibt. Es lohnt sich allerdings, bis zum Abspann von Fack Ju Göhte 2 sitzen zu bleiben, da dieser mit zum Besten gehört, was der Film zu bieten hat.