Resident Evil - The Final Chapter Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland 2016 – 106min.

Filmkritik

Bereut nicht: Das Ende ist da

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Vier Jahre ist es her, dass man Milla Jovovich gegen Zombies kämpfen sah. Das Warten auf den sechsten und letzten Teil der Reihe war deshalb so lang, weil die Schauspielerin zwischenzeitlich auch schwanger wurde. Dem Drehbuch merkt man wiederum nicht an, dass ihr Ehemann Paul W.S. Anderson die Zeit genutzt hätte, um es besser zu machen. Denn abseits der Action ist es ein logischer Totalausfall.

Washington ist gefallen, die Menschheit fast ausgelöscht. Nur noch wenige Tausend Menschen leben weltweit. Da erhält Alice eine Nachricht der Red Queen. Im Hive in Raccoon City befindet sich ein Antivirus für das T-Virus, das sich über die Luft verbreitet und die Menschheit retten kann. Aber Alice hat nur 48 Stunden, um nach Raccoon City zu kommen und den Antivirus freizusetzen. Ihr im Weg steht allerdings ein alter Bekannter: Dr. Isaacs, der sie ein für alle Mal aus dem Verkehr ziehen will. Aber Alice gibt nicht auf, auch wenn ihr nicht klar ist, wieso die Red Queen ihr überhaupt hilft – doch im Hive wartet noch eine Überraschung auf sie.

Resident Evil: The Final Chapter soll der letzte Teil der Reihe sein, es geht also entsprechend darum, alle losen Enden aufzuknüpfen und den Kreis zum Anfang zu schließen. Das gelingt Autor und Regisseur Anderson nur bedingt, auch wenn er versucht, ein paar Überraschungen aus dem Hut zu zaubern. Die Narrative geht aber im Effekt- und Action-Gewitter verloren. Mehr noch: Der Film stolpert ständig über die logischen Anschlüsse. Zwar hofft er, den Zuschauer mit Rasanz daran zu hindern, all die Diskrepanzen wahrzunehmen, das scheitert jedoch auf geradezu katastrophale Art und Weise.

Weniger daran, dass es nicht reichlich Action gäbe, sondern dass sie delirierend schnell geschnitten ist. Man kann den Kampfsequenzen teils kaum folgen, weil Anderson hier auf ein Schnitt-Stakkato setzt, das den Zuschauer schlicht und ergreifend überfordert. Das wäre schon bei normaler Präsentation des Films so, in 3D funktioniert es aber gar nicht. Gerade die dritte Dimension erfordert es, etwas länger auf den Einstellungen zu verweilen. Ein frenetischer Schnitt verwirrt den Zuschauer und verliert ihn damit auch, wenn er nicht ohnehin gleich zu Schwindelanfällen führt.

Das Ende ist dann doch nicht so definitiv, wie es der Titel glauben machen will. Ein Sequel wäre immer noch möglich, vielleicht fährt man aber dennoch besser, wenn man – wie es unlängst hieß – mit einem Reboot als Fernsehserie fortfährt. Nach sechs Filmen in 14 Jahren ist Alice einfach reif, in den Ruhestand geschickt zu werden.

20.02.2024

2

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Kommentare

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Mua81

vor 7 Jahren

Solider Action-Kracher, wo aber nicht mehr wirklich was Neues dabei raus geschaut hat.
Das ganze 3D war schon etwas übel, habe wohl noch keinen 3D-Film gesehen, wo die 3D-Effekte so schlecht waren. Man bekam den Eindruck, dass das Ganze zu schnell für 3D war.
Für Genrefans sicher Pflicht, aber sonst sicher kein Must.Mehr anzeigen


nick74

vor 7 Jahren

Hirnloses Actionspektakel, so wie Teil 2, 3, usw.


navj

vor 7 Jahren

Fans der Serie finden "Resident Evil: The Final Chapter" sicherlich ein gelungener Abschluss der Zombie-Saga. Die Handlung ist in sich schlüssig, fühlt sich jedoch ziemlich gekünstelt an. Die Aufnahmen der Action-Sequenzen, welche gefühlte 99% des Films ausmachen, ruckeln, als ob die Kameraarbeit von Betrunkenen durchgeführt wurde. Die Dunkelheit des Films wirkte sich ebenfalls negativ auf die Action-Sequenzen aus und macht die Kampfszenen fürs Auge noch anstrengender. Nebst der schlechten Kinematographie wurden keine Charakterstränge ausgearbeitet, mit Ausnahme dem computer-simulierten Mädchen (Red Queen), die meinerseits die Auszeichnung für die beste Schauspielleistung erhält ;-)Mehr anzeigen


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