Käpt'n Sharky Deutschland 2018 – 73min.

Filmkritik

Piratenspass für junge Zuschauer

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Seit 2006 gibt es die Abenteuer von Käpt’n Sharky schon, zuerst als Bücher, die bislang eine Gesamtauflage von 3,7 Millionen Stück abgesetzt haben, später auch als Hörbücher, Malbücher und dergleichen mehr. Nicht nur in Deutschland, in ganz Europa ist der kleine, von Jutta Langreuter erfundene Pirat erfolgreich. Bestrebungen, ihn ein Kinoabenteuer erleben zu lassen, gibt es seit 2011, aber die Entwicklung des Skripts, die Sicherung der Finanzierung und die Testläufe mit der Animation forderten reichlich Zeit ein.

Der kleine Käpt’n Sharky hält sich für den Schrecken der sieben Weltmeere, ist aber nur ein Junge, der gerne Pirat wäre. Immerhin hat er ein eigenes Schiff, doch was ihm nun noch fehlt, ist eine Crew und ein Kompass. Beides kommt in Form von Bonnie, der Tochter des Admirals, der eine große Belohnung ausgesetzt hat, wenn seine Tochter zurückgebracht wird. An dieser Belohnung sind der Alte Bill und seine Crew interessiert, die den Kindern hinterherjagen. Aber sie machen einen folgenreichen Fehler: Sie unterschätzen die Kleinen.

Irgendwie putzig ist Käpt’n Sharky schon, aber der Film zielt wirklich nur auf ein extrem junges Publikum ab. Das sieht man an der ausgesprochen dünnen Geschichte, in der es um fast nichts geht – ausser eben um die Tugenden wahrer Freundschaft – vor allem ist es aber die technische Seite: Die Animationen sind erschreckend einfach gehalten. Die Bewegungen der Figuren erreichen nie auch nur ansatzweise Natürlichkeit, die Gesichter sind kaum definiert und Hintergründe generell recht flach gestaltet. Dass man mit einem Piraten zudem noch über das Meer tuckern muss, hilft hier nicht weiter. Denn ausgerechnet Wasser ist das, was sich am Computer am Schwersten animieren lässt. Entsprechend sieht es auch hier aus.

Die Wahrheit ist aber auch, dass dies kein Film ist, der sich an ein älteres Publikum richtet. Ältere Begleiter haben darum auch keine Wahl, als das Ganze über sich ergehen zu lassen – wenigstens nur gut 70 Minuten und nicht abendfüllend. Was das eigentliche Zielpublikum betrifft, funktioniert der Film aber tatsächlich sehr gut. Für Kinder gibt es viel zu lachen und zu staunen. Die stören dann auch die schwachen Animationen nicht, was vielleicht auch daran liegen mag, dass im Fernsehen CGI-animierte Trickserien auch nicht gerade technisch hochwertig sind.

Die Synchronisation ist gut gelungen, mit Axel Prahl als Altem Bill und den Nachwuchstalenten Anton Petzold (Rico aus Rico, Oskar und die Tieferschatten) und Jule Herrmann (aus Nebel im August). Für kleine Kinder ein durchaus schöner Film. So gesehen ist er perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt.

26.03.2024

3

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