Chien pourri, la vie à Paris Frankreich 2020 – 62min.
Filmkritik
Ein Hundeleben in Paris
Ein Hundeleben zwischen den Abfalltonnen in einer Pariser Sackgasse. Chien Pourri/Stinkehund stinkt und hat Flöhe. Umgeben von Dreck lernt er aber den Kater Chaplapla/Platti kennen, mit dem ihn fortan eine enge Freundschaft verbindet. Das naive und leidenschaftliche Wesen des Hundes überwindet jedes Vorurteil, und gibt dieser niedlichen Stupsnase im Wind etwas unendlich Anrührendes. In einer Handvoll Sketchs erleben wir die Schätze von Paris.
Weniger Moral, mehr Zärtlichkeit: Im Vordergrund steht ein Köter, der 2013 zum Helden seiner eigenen Romanserie wurde. Ab jetzt wird er seine stinkenden Duftmarken in der grossen Filmarena versprühen. «Stinkehund, in Paris geht’s rund» entfaltet sich nämlich in fünf Episoden auf der grossen Leinwand. Inszeniert wurde das Ganze von Davy Durand und dem Duo Vincent Patar und Stéphane Aubier, bekannt durch «Ernest & Célestine».
Hier eine kurze Beschreibung unseres hündischen Freundes: Er hat einen widerlichen Geruch und lebt im Abfall, wo er sich sogar eine Konservendose als Schirmmütze aufsetzt. Es handelt sich um einen Hund, der wegen seiner Andersartigkeit heraussticht, auch wenn er von Seinesgleichen verachtet wird. Er wischt jede kleine Stichelei weg und macht damit seinem, wenig beneidenswerten, Spitznamen «Wischmop» alle Ehre. Das Leben ist nicht einfach für Stinkehund. Doch mit seiner Spontaneität und Naivität wird er die Grossen sowie die Kleinen unweigerlich nach und nach für sich gewinnen.
Wir erleben eine amüsante und sympathische Unterhaltung – der Witz ist manchmal schlichtweg köstlich –, die die Unterschiede zwischen den Sozialklassen anhand der Tiere hervorhebt. «Stinkehund, in Paris geht’s rund» besitzt eine gewisse Poetik, ohne einen flachen moralisierenden Tonfall einzuschlagen. Auffällig ist ein gewisser «politisch inkorrekter» Charakter, der von den markanten Konturen der Zeichnungen unterstrichen wird. Die abenteuerliche Geschichte wird auf spöttische Weise und gespickt mit verschiedenen präzisen Witzen erzählt. Dieser liebenswürdiger Köter, von allen abgelehnt und selbst wegen seines Gestanks verlegen, hat ein weiches Herz und steht vor einem als schutzbedürftiges Individuum, doch jeder Zeit bereit, einem seine Gastfreundschaft zu schenken.
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