Die Eberhofer-Frauen emanzipieren sich und Polizist Franz kämpft um seine Manneskraft. In Ed Herzogs neuntem Film nach einem Heimatkrimi von Rita Falke geht es mit den Männern solange bachab, bis eine Krähe ein einzelnes menschliches Ohr auf der Scheibe von Franz‘ altem Audi deponiert.

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Sie gehe nun in Rente, verkündet Oma zu Weihnachten und zieht in eine Senioren-WG. Als kurz darauf Susi für den verunfallten Bürgermeister einspringen muss, obliegt es den Eberhofer-Männern, den Haushalt zu schmeissen. Neun Monate später aber ist der Hof verlottert und Franz, von Susi als Polizist auf Halbzeit gesetzt, fühlt sich seiner Männlichkeit beraubt. Doch dann trägt eine Krähe Franz ein Menschenohr zu, und plötzlich erscheint ihm der bisher öde Fall um einen Vermissten höchst verdächtig.

«Rehragout-Rendezvous» ist der neunte Film, den Ed Herzog nach der Vorlage eines Krimis von Rita Falke realisierte. Er spielt wie die Vorgänger im fiktiven niederbayrischen Niederkaltenkirchen, ist schwungvoll inszeniert und nimmt Bezug auf die aktuelle Gegenwart. Obwohl die Frauen darin emanzipatorische Ansprüche anmelden, ist der Film keine feministische Kampfansage, sondern eine unterhaltsame Geschlechterkampf-Komödie zwischen Figuren, die man bereits kennt.

Das Ensemble um Sebastian Bezzel, Lisa Maria Potthoff und Enzi Fuchs gibt sich spielfreudig. Die Witze sind lustig, manche Figuren etwas überzeichnet, manchmal rutscht eine Szene ins Skurril-Makabre. Und wenn Franz‘ Saufkumpels ihn zwecks Potenzsteigerung zu einem anarchischen «Energy Day» mitschleppen, ist das zugleich peinlich wie auch berührend.

Obwohl der Kriminalfall in der überbordenden Darstellung angeschlagener Befindlichkeiten lange fast vergessen geht, nimmt er gegen Schluss Fahrt auf und überrascht mit einigen verblüffenden Wendungen.