The Art of Love Schweiz, Grossbritannien 2021 – 107min.
Filmkritik
Sinnesverwandtschaft
Eine Hausfrau und ein Model treffen zusammen, um gemeinsam an der Entwicklung eines neuen Sexspielzeugs zu arbeiten. Keiner von ihnen ist davon begeistert, langsam nähern sie sich aber an. Sie merken vor allem eins: dass sie beide sehr einsam sind.
Eva (Alexandra Gilbreath) und Adam (Oliver Walker) arbeiten für die gleiche Firma: «The Art of Love», die in London Sexspielzeuge herstellt. Lange Zeit wissen die beiden nichts voneinander, dennoch sind sie die beiden erfolgreichsten Mitarbeiter. Eva schreibt Rezensionen über die Produkte, Adam ist das Werbegesicht. Für die Entwicklung einer ganz neuen sinnlichen Erfahrung sollen die beiden nun ihre Kräfte bündeln und zusammenarbeiten. Das ungleiche Paar mit einem grossen Unterschied in Bezug auf Alter und soziales Umfeld ist darüber wenig begeistert. Eva will Geld verdienen, um mit ihrem Ehemann zu verreisen und ihn aus seiner Depression zu holen, Adam möchte nicht, dass jemand hinter seine Frauenheld-Fassade schaut und sieht, wie einsam er eigentlich wirklich ist.
Um verschiedene Formen von Einsamkeit geht es in dieser Tragikomödie des Schweizer Regisseurs Philippe Weibel. «The Art of Love» ist sein Spielfilmdebüt, das er auf Englisch und in London gedreht hat. Entstanden ist trotz der ernsten Grundlage der Geschichte ein leichtfüssiger, unterhaltsamer Film, der vom souveränen Spiel der beiden Hauptdarsteller getragen wird. Sie heissen nicht zufällig Eva und Adam. Der Regisseur stellt einen Bezug zu den ersten Menschen, die ganz unschuldig die ersten sexuellen Erfahrungen miteinander teilen. Einzeln sind die Rollen, sorgfältig gezeichnet. Gemeinsam wirken sie allerdings nicht immer glaubwürdig, zuweilen etwas forciert. Es scheint so, als sei das Drehbuch dahingehend unentschlossen gewesen, in welche Richtung die Beziehung der beiden gehen sollte. Insgesamt wartet «The Art of Love» aber mit einer an sich originellen Geschichte auf, bespricht wichtige gesellschaftliche, universelle Themen und entlässt einen mit einem versöhnlichen Gefühl.
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Kommentare
Ein wundervolles Werk mit subtilem Humor und Dramatik. Und sooo aktuell. Ein Muss für über 40-jährige. Und dann noch ohne Filmförderung: Bravo Herr Weibel: Gratulation !
Amüsant Romantik Humorvoll und sehr Menschlichen Film angepasst auf heutigen Problemen ❤️❤️❤️
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