A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe Frankreich, Deutschland 2022 – 104min.
Filmkritik
Verspielt-poetischer Liebesfilm
Nicolette Krebitz entwickelt um eine 60-jährige Schauspielerin (Sophie Rois), die ihre beste Zeit hinter sich hat, und einen kleinkriminellen jungen Mann (Milan Herms) eine federleichte Tragikomödie um eine im Grunde unmögliche Liebe.
Heftig prallen die 60-jährige Schauspielerin Anna (Sophie Rois) und der junge Adrian (Milan Herms) vor einem Berliner Lokal zusammen, als er ihr die Handtasche raubt. Zufällig begegnen sie sich wieder, als sie ihm Sprachunterricht geben soll. Über alle Unterschiede hinweg entwickelt sich so eine Liebe, die die verhärmte Frau aufblühen und mit ihrem Geliebten schliesslich an die Côte d`Azur aufbrechen lässt.
Von der ersten Szene an reisst «A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe» mit seiner leichthändigen Inszenierung, seinem Gespür für originelle Situationen und hinreissenden Figuren mit. Einen wunderbar distanzierten und märchenhaften Ton verleiht Nicolette Krebitz ihrer Tragikomödie, indem sie Anna mehrfach die Handlung in der dritten Person kommentieren und auch über das A, mit dem alles beginnt, reflektieren lässt. Dazu kommt eine sphärenhafte Musik, die diese unmögliche Liebesgeschichte förmlich der Welt enthebt. Aber auch die Licht- und Farbgestaltung von Reinhold Vorschneider verleiht dieser Liebesgeschichte einen ganz eigenen, federleichten Touch, während der flüssige Schnitt von Bettina Böhler das Tempo hochhält.
Unterstützt von einem grossartigen Ensemble, aus dem Udo Kier als Annas bester Freund heraussticht, entwickelt sich so ein verspielter und poetischer Liebesfilm, der die erzählerische Freiheit der französischen Nouvelle Vague atmet und die Magie des Kinos beschwört.
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