Frank Bey: All My Dues Are Paid USA 2022 – 85min.

Filmkritik

Alles zur richtigen Zeit

Irene Genhart
Filmkritik: Irene Genhart

Seine Diskografie ist nicht sehr umfangreich. Doch wer ihn je singen gehört hat, wird seine Stimme kaum je wieder vergessen: Ein packender Dokumentarfilm über den lange Zeit verkannten US-amerikanischen Soul- und Blues-Sänger Frank Bey, aus dem Leben gegriffene Songs und die Kunst, jeden Tag von seiner guten Seite zu nehmen.

Der Musikproduzent Tom Hambridge begegnet 2017 am Bluesfestival Baden dem Sänger Frank Bey (1946-2020). Er bietet ihm an, mit ihm ein Album einzuspielen: «Back in Business» wird zum Höhepunkt seiner Karriere. Es steht im Zentrum dieses Films, der Bey durch seine letzten Jahre begleitet, anhand von Archivmaterial und Erzählungen aber auch dessen früheres Leben beleuchtet: Seine Kindheit im rassistischen Georgia, seine frühen Erfolge, sein Abtauchen nach einer Enttäuschung 1977, seine Rückkehr 1996.

Mancher Stern steigt in jungen Jahren, andere werden erst spät entdeckt. Anders liegt der Fall beim Soul- und Blues-Sänger Frank Bey (1946-2020). Der Sohn einer Gospelsängerin singt bereits als Kind und zieht mit 17 Jahren von Georgia nach Philadelphia. Er ist Mitglied der R&B-Gruppe «Moorish Vanguard», als eine unschöne Begebenheit ihn die Karriere 1977 abrupt abbrechen lässt. Er schlägt sich danach 17 Jahre als Bauarbeiter und Restaurantbetreiber durch, lernt seine Frau kennen und kehrt 1996 eher zufällig zur Musik zurück.

Frank Bey erzählt seine Lebensgeschichte in der von Tom Dwyer und Lisa Palattella inszenierten Dokumentation ohne Ressentiment und überzeugt davon, dass im Leben alles zur richtigen Zeit kommt und eine Bestimmung hat. Auch sein später Erfolg, den er in «Back in Business» besingt, seinem 2018 erschienen, besten Album.

Frank Bey sagt, es gehe vor allem darum, in Frieden zu leben. In diesem Film erlebt man, wie das trotz Rassismus, Zerwürfnissen und Krankheit möglich ist.

22.05.2023

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