Get Up Deutschland 2022 – 90min.

Filmkritik

Skatergirlz aus Frankfurt

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

«Get Up» ist ein Coming-of-Age-Film mit den Influencerinnen Lisa und Lena Mantler, die sich in ihrem ersten Kinofilm als Skaterinnen ganz gut schlagen. Eine sympathisch erzählte Geschichte für ein junges Publikum.

Die Zwillinge Alex und Juli haben das Abi hinter sich – die eine hat’s vergeigt, die andere hervorragend abgeschlossen. Während Juli sich auf ein Praktikum in London vorbereitet, hört Alex von einem Skater-Wettbewerb für Mädchen. Dafür braucht sie eine Crew, denn sie will gewinnen. Sie hofft, mit dem, was sie liebt, eine Karriere starten zu können. Doch die Crew aus Alex, Juli, Ewa und der Anfängerin Nia hat es nicht ganz leicht, zumal die Liebe und das Erwachsenwerden auch noch eine wichtige Rolle spielen.

«Get up» erzählt eine altbekannte Geschichte – ob es nun ums Skaten, Singen, Tanzen oder um Sport geht, es ist im Grunde immer dasselbe. Entsprechend erfindet auch dieser Film das Rad nicht neu, sondern arbeitet sich an einer konventionellen Geschichte ab, deren logische Schwächen immer wieder zutage treten.

An denen mag sich aber ein jugendliches Publikum, das diese Art von Geschichte nicht schon x-fach gesehen hat, weniger stören. Filme wie „Get Up“ werden schliesslich nicht für ältere Semester gemacht, sondern in diesem Fall auch für die Fans der Zwillinge Lisa und Lena Mantler, die zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Influencerinnen gehören – auf Instagram und TikTok erreichen sie fast 15 Millionen Menschen. Bei Constantin Film hofft man nun, dass ein Teil dieser Follower auch den Weg ins Kino findet.

Geboten ist gefällige, unaufgeregte Teenie-Unterhaltung, die davon lebt, dass die Zwillinge in ihrer ersten Kinorolle tatsächlich schauspielerisches Talent beweisen, vor allem aber mit ihrer Natürlichkeit und Authentizität punkten. Auch das übrige junge Ensemble agiert auf gutem Niveau.

Die Geschichte ist recht schnörkellos erzählt, die Probleme wirken meist grösser, als sie sind. Das Finale wiederum deutlich kleiner, denn was die Skatergirlz am Höhepunkt des Wettbewerbs zeigen, dürfte echten Skatern höchstens ein müdes Lächeln abtrotzen. Aber wie dem auch sei: Ein kleiner, netter, sympathischer Film für eine junge Klientel.

26.06.2023

3

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