Der Gesang der Flusskrebse USA 2022 – 126min.

Filmkritik

Die kleine Musik des Erfolgs

Filmkritik: Fanny Agostino

In ihrem zweiten Spielfilm verfilmt Olivia Newan den Bestseller von Delia Owens. Die Handlung schwankt zwischen Krimi und Drama und erzählt die Geschichte von Kya Clark, einer einsamen Frau, die in den Sümpfen lebt und plötzlich des Mordes beschuldigt wird. Schade, dass seine Regisseurin sich mit konventionellen und ausgetretenen Pfaden zufrieden gibt.

In der klassischen Form der Rückblende wird die Geschichte schnell von den Ermittlungen abgelöst und die Existenz des wilden Kindes erzählt. Alle Elemente, die durch diese Rückblende enthüllt werden, helfen dabei, die Gründe zu verstehen, die Kya dazu gebracht haben, sich von der Aussenwelt fernzuhalten. Wie ein endloser Kreislauf haben die Verlassenschaften – von ihrer Familie und den Menschen – sie in der Einsamkeit und einem autodidaktischen Lebensverständnis gehalten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Olivia Newman einen Film der unsichtbaren Realität einer Frau widmet. 2018 untersuchte «First Match» den chaotischen Lebensweg einer jungen Erwachsenen, die in den Strassen von Brooklyn von Heim zu Heim gezogen wurde. Wir verfolgten den Weg von «Mo», die sich durch das Bedürfnis ihres Vaters, eines gefallenen ehemaligen Sportlers, nach Anerkennung aufbaute. Von der Ausgrenzung in der Stadt zur Ausgrenzung in den weiten Sumpfgebieten ist es nur ein kleiner Schritt.

Daisy Edgar-Jones – entdeckt in der Serie «Normal People» – spielt die Lebensabschnitte dieser Einsiedlerin, die vor der Welt um sie herum flieht, mit Bravour. Leider stürzt der geradlinige Verlauf das Ganze in eine ähnliche Logik wie bei «First Match», das bedeutet eine kohärente Struktur und ein relevantes Drehbuch für eine in vielerlei Hinsicht enttäuschende Umsetzung.

Sind die mit der Adaption verbundenen Zwänge dafür verantwortlich? Vielleicht schon, da die Handlung die Erzählbögen immer wieder an ihren Extremen ausdehnt, was Olivia Newman dazu veranlasst, ihrerseits Pläne vorzuschlagen, die sich ausdehnen und für die Erzählkontinuität nur von geringem Interesse sind. Als Folge davon antizipiert der Zuschauer, ohne zu wissen, worauf es hinausläuft, jeden Schachzug des Drehbuchs.

Diese Ermüdung erreicht ihren Höhepunkt mit dem Liebesdreieck, das – mit einem wenig überzeugenden Taylor John Smith – schon so oft im Kino gesehen wurde, dass die verschiedenen Sequenzen, die es betreffen, als Leitfaden für unerfahrene Filmemacher dienen könnten.

Ohne grundsätzlich schlecht zu sein, ist «Der Gesang der Flusskrebse» nur ein platonischer Film, der auf die grosse Leinwand gebracht wurde. Sollte man darin den Wunsch sehen, ein sehr breites Publikum zu erreichen, wie das Buch, von dem nicht weniger als 15 Millionen Exemplare verkauft wurden? In den Ohren der Regisseurin klang «Der Gesang der Krebse» wenig originell.

15.08.2022

3

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Kommentare

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Schlosstaube

vor einem Jahr

Ich bin vom Film nicht begeistert. Langgezogene, unrealistische, kitschige und wenig dramatische Geschichte, mit ebenso wenig Hintergrund.


asgoodasitgets

vor 2 Jahren

War für mich ein sehr schöner und auch berührender Film, auch wenn sich schon in der Mitte die Auflösung abzeichnet und gewisse Szenen und Handlungen nicht überzeugend bzw. sehr klischiert dargestellt sind (die Beziehung zu den und zwischen den Eltern, die Beziehung zu den zwei männlichen, gleichaltrigen Hauptdarstellern, und vor allem dass die eine, eigentliche Frage zur Lösung des Mordfalles kein einziges Mal gestellt wird).Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 2 Jahren


Ka_amk

vor 2 Jahren

Ey junge musste fast einschlafen der Anfang war voll geil aber am Schluss einfach langweilig und zum Mord gab es nicht mal details Alter aber jeder liebt diesen Film chek das nicht man


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