Wow! Nachricht aus dem All Deutschland 2022 – 103min.
Filmkritik
Im Weltall hören dich alle singen
«Wow! Nachricht aus dem All» ist ein Film für Kinder, der leider den Fehler macht, sein Publikum zu unterschätzen – mit einer Geschichte, deren innere Logik an allen Ecken und Enden nicht funktioniert.
Zwei Kinder sind vom Weltraum begeistert und haben auf dem Schrottplatz der Eltern eine Satellitenschüssel montiert, mit der sie eine Nachricht aus dem All emfangen. Natürlich glaubt ihnen zunächst niemand, aber sie schaffen es von der ESA eingeladen zu werden, um einem Raketenstart beizuwohnen. Aber es wird mehr als nur das Zuschauen beim Start, denn die Kids schmuggeln sich an Bord der Rakete. Wie können sie wieder zur Erde zurückgebracht werden und wer sind die dunklen Mächte im Hintergrund, die sie verschwinden lassen wollen?
«Wow! Nachricht aus dem All» ist die Art Kinderfilm, bei der die Macher sich bei logischen Problemen offensichtlich dachten, dass das Publikum das eh nicht merken wird. Ein Beispiel: Die Kids sind in der Rakete im Weltall, als ihnen von der ESA mitgeteilt wird, wo an Bord des Schiffs die Raumanzüge sind – Raumanzüge in Kindergrösse. Wieso sollten bei einer unbemannten Mission überhaupt Raumanzüge mitgeführt werden? Das sind nur ein paar der holprigen Logiklöcher, über die der Film immer wieder stolpert. Die beiden kindlichen Darsteller sind dabei ganz gut, der Film selbst ist es aber leider nicht.
Er ergeht sich ein ums andere Mal in Dümmlichkeiten, die jedes Kind sofort bemerkt. Die Filmschaffenden scheinen jedoch der Meinung gewesen zu sein, dass ihre Zielgruppe diese sowieso nicht erkennen kann. Damit wird dieser Film zu einem Ärgernis und zu der Art Kinderfilm, der auf sein Publikum herabschaut.
Die Effekte sind mehrheitlich gut. Die Sequenz mit dem Essen, das die Kids an Bord des Raumschiffs zu sich nehmen, zeigt dann aber schon die Limitierungen einer deutschen Produktion auf. Leider ein enttäuschender Film, der so viel mehr hätte sein können. Wie es richtig geht, hat schon in den 80er-Jahren der wenig bekannte «SpaceCamp» gezeigt.
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