Cuckoo Deutschland, USA 2024 – 102min.

Filmkritik

Monströse Kreaturen in den amerikanischen Alpen

Maria Engler
Filmkritik: Maria Engler

«Cuckoo» ist abgedrehter Creature Horror aus Deutschland und entführt in eine eigentümliche Disney-Version der Alpen. Wer sich mit ein paar alkoholischen Getränken und einigen Freund:innen einen lustigen Kinoabend machen will, wird hier sicher seinen Spass haben. Nüchtern ist das Ganze jedoch nur schwer zu ertragen.

Die 17-jährige Gretchen (Hunter Schafer) muss nach dem Tod ihrer Mutter aus den USA zu ihrem Vater ziehen. Er lässt sich mit seiner neuen Frau und ihrer stummen Tochter Alma in einem Ferienresort in den Alpen nieder, wo er am weiteren Ausbau der Anlage beteiligt ist. Gretchen beschliesst, so schnell wie möglich in die USA zurückzukehren und verdient sich etwas Geld in der nahezu ausgestorbenen Ferienanlage. Doch nachts schleicht ein rätselhaftes Wesen durch die Wälder und Gretchen kommt bald einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.

Genrekino aus Deutschland, vor allem wenn es mit Stars wie Hunter Schafer und Dan Stevens besetzt und hochwertig produziert ist, ist eine echte Seltenheit. «Cuckoo» ist nach «Luz» bereits der zweite Film des jungen deutschen Regisseurs Tilman Singer und erneut im Bereich Horror angesiedelt. Dan Stevens, der hier übrigens sichtlich Spass hat, tobt sich nach Auftritten in «Abigail» oder «Guillermo del Toro's Cabinet of Curiosities» ebenfalls erneut im Horrorgenre aus.

Angesiedelt ist «Cuckoo» in einem abgelegenen Ort irgendwo in den deutschen Alpen, was eigenartigerweise nur schwer zu erkennen ist. Abgesehen von dem internationalen Cast, der sich hier und da mit gebrochenem Deutsch versucht, wirken die Schauplätze der Handlung oft wie eine eigenartige, amerikanisierte Version alpiner Umgebungen. Das entkoppelt das Ganze noch weiter von der Realität, als es die komplett entfesselte Handlung bereits leistet, hilft aber nicht bei dem Aufbau irgendeiner Bedeutung.

Der Mut und das Selbstbewusstsein zu abgedrehtem Monster-Horror, der sich schliesslich auch mit einigen Drehbuch-Eskapaden in ungeahnt trashige Richtungen katapultiert, ist lobenswert. Zusammen mit den ohnehin schon sehr flachen Charakteren will daraus aber keine Spannung oder echte Verbindung zu dem Geschehen auf der Leinwand entstehen. «Cuckoo» ist in bierseliger Runde sicherlich ein grosser Spass – mehr aber auch nicht.

08.08.2024

2.5

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Kommentare

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Taz

vor 2 Monaten

Hat einen guten Aufbau und verbreitet eine unheimliche Stimmung, die dann mit dem Einsatz der eigentlichen Geschichte torpediert wird. Der Trailer führt den Zuschauer auf eine Fährte, die der finale Film nicht einhalten kann und somit verlässt der Zuschauer den Saal unbefriedigt. Wenigstens der erste Drittel ist aber absolut sehenswert.Mehr anzeigen


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