Alles Fifty Fifty Deutschland 2023 – 113min.

Filmkritik

Weder Fisch, noch Vogel

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Urlaub mit der Ex, damit der Sohn mal wieder ein bisschen Normalität hat – das kann doch nicht gutgehen. Es sei denn, es funktioniert als Neustart für ein Paar, das sich gerne kabbelt. Und das obwohl sie eigentlich ihren neuen Freund dabei hat.

Andi und Marion sind geschieden, teilen sich jedoch das Sorgerecht für Sohn Milan. Milan hat in der Schule ein verstörendes Bild gezeichnet und nun steht ein Schulausschluss im Raum, was den Juristen nicht gefällt. Nun stehen aber erst einmal die Ferien und der Urlaub in Apulien an. Andi beschliesst, auch dort Urlaub zu machen. Marion gefällt dies natürlich nicht so gut, da sie ihren Freund dabei hat. Sowohl Andi als auch Marion wollen auf Milan einwirken, denn er soll endlich mal Schwimmen lernen. Zudem entwickelt Andi Hoffnungen, wieder mit Marion zusammenzukommen.

«Alles Fifty Fifty» sollte eigentlich eine höchst lustige Komödie sein. Die Situation ist vorhanden, das Potenzial auch, nur die Eskalation muss angestupst werden – aber nichts passiert. Jeder Gag wird terminiert, bevor er überhaupt loslegen kann. Was es stattdessen gibt: lahme Witze. Der Grund dafür scheint, dass Autor und Regisseur Alireza Golafshan sich nicht entscheiden kann, ob er eine Komödie oder ein Drama will. Daran ist er leider schon bei «Die Goldfische» gescheitert. Nur sehr vereinzelt gibt es mal ein Dialog-Highlight, das dann vor allem Moritz Bleibtreu vorbehalten ist.

Sein Zusammenspiel mit dem von David Kross gespielten jüngeren Nebenbuhler ist reizvoll, aber auch hier versteht es der Filmemacher nicht, etwas daraus zu machen. Der Plot um den Jungen, der schwimmen lernen muss, ist an den Haaren herbeigezogen und die Schulkind-Romanze von Milan und einem Mädchen vom Camping-Platz wirkt aufgesetzt. Im Endeffekt funktioniert bei diesem Film so gut wie gar nichts. Fast zwei Stunden lang bemüht er sich, aber es wird nicht besser. «Alles Fifty Fifty» ist eine Komödie, die schmerzhaft bewusst macht, wie schlecht ein Film dieser Gattung sein kann, wenn die Gags mehrheitlich versemmelt werden.

05.09.2024

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Kommentare

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Patrick

vor 2 Tagen

Eine leichte Sommerliche Komödie die das Herz am rechten Fleck hat. Der Darsteller-Cast spielt vergnüglich und sympathisch auf,nur die Filmlänge hätte man Fifty Fifty kürzen müssen da Sie etwas in die Länge gezogen ist. Fazit. Eine vergnügliche Feierabend Komödie,trotz etwas Überlänge.

Zuletzt geändert vor 2 Tagen


Kosmopolitan

vor 6 Tagen

Natürlich ist Filmbewertung immer subjektiv, und es gibt viele unterschiedliche Perspektiven, aber was Peter Osteried schreibt, zeigt was Verständnis von Kultur, Humor und Gesellschaftskritische Wahrnehmungen einzelner her gibt.

Was mich an Peter Osterried Rezension stört, ist, dass sie sehr einseitig wirkt. Es scheint, als ob Peter Osterried sich zu sehr auf die negativen Aspekte konzentriert hat, ohne die positiven Aspekte zu berücksichtigen, wie zum Beispiel wie viel an Gesellschaftskritik aber auch typische Verhaltensmuster im alltagsgeschehen schauspielerisch bestens dargestellt worden

Ausserdem fehlt mir in der Peter Osterried Kritik die Tiefe. Er erwähnt zwar, dass der Film schlecht sei, aber er geht nicht wirklich darauf ein, warum das so ist oder wie der Regisseur hätte vorgehen können, um es besser zu machen. Kritik sollte doch konstruktiv sein, oder?“

Es kommt mir auch so vor, als hätte Peter Osteried den Film durch die Brille seiner persönlichen Vorlieben gesehen, anstatt ihn objektiv zu bewerten. Nur weil der Film nicht seinem Geschmack entspricht, heisst das nicht automatisch, dass er schlecht ist.

Ich denke, eine gute Filmkritik sollte ausgewogen sein und dem Leser die Möglichkeit geben, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Kritik von ihm tut das leider nicht wirklich, und ich würde mir wünschen, dass er in Zukunft etwas mehr Ausgewogenheit und Tiefe einfliessen lässt.

Ich behaupte, der Film ist eine sehr gute und unterhaltsame deutsche Komödie mit Niveau, in kurze sehr viele Themen mit nötigem Humor angepackt und in jede Situation auch ein Anstoss zum Nachdenken mitgegeben.

In jeder Komödie ist immer Tragödie mit dabei, so war das auch bei Charly Chaplin.

Im Übrigen Die Goldfische und JGA waren auch sensationell, wenn man halt eben die Botschaft versteht.

Ach übrigens die anderen Filmkritiker haben den Film wie folgt beurteilt:

Eine Scheidungs-Komödie voller Scharfsinn, Humor und Herzenswärme, die den Erziehungsfragen unserer Zeit auf den Grund geht: ALLES FIFTY FIFTY erzählt von Familie, Erwachsenwerden, erster Liebe und Erziehung, von Unabhängigkeit sowie Zusammenhalt - eben all das, worauf kein Erziehungsratgeber der Welt einen vorbereiten kann.
Mit ganz besonderem Gespür für Dialogwitz und Situation Komik, Italien-Urlaubsmomenten und einem richtig starken Cast ist ALLES FIFTY FIFTY beste spätsommerliche Kino-Unterhaltung.Mehr anzeigen


pspichig

vor 11 Tagen

Wie soll man eine Filmkritik ernst nehmen, wenn es der Kritiker nicht einmal schafft, das Geschlecht des Regisseurs richtig hinzubekommen. Genau, es ist ein bärtiger Mann. Merke, nicht jeder Vorname, der auf "a" endet, ist weiblich...

Maria_Engler

vor 10 Tagen

Danke für den Hinweis. Wir haben diese Passagen korrigiert.


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