Weihnachten der Tiere Frankreich 2024 – 72min.
Filmkritik
Ein zauberhafter Film
«Weihnachten der Tiere» ist eine französische Anthologie mit Kurzfilmen sehr unterschiedlicher Künstlerinnen, denen gemein ist, dass sie mit einem sehr eigenen, aber immer charmanten Stil an ihre weihnachtlichen Geschichten herangegangen sind.
Es ist wieder einmal Weihnachten. Der Weihnachtsmann hat aber ein Problem. Er treibt auf einer schmelzenden Eisscholle dahin. Dabei ist er nicht der Einzige, für den dieses Weihnachtsfest anders als üblich verläuft. Ein Küken will sicherstellen, dass ein grosses Fest im Hühnerstall auch stattfinden kann, ein Luchs liebt es, die Polarlichter zu beobachten, ein Junge hat eine erstaunliche Begegnung im Wald und alle Tiere bereiten sich auf das grosse Weihnachtsfest vor. Dazwischen gibt es Sequenzen, die auf abstrakte Art und Weise eine eigene, kleine Geschichte erzählen.
«Weihnachten der Tiere» wurde über mehrere Jahre von sechs Regisseurinnen umgesetzt. Dabei werden die unterschiedlichsten Techniken benutzt: 2D-Animation, ebenso wie Scheren- oder Linolschnitt, aber auch Aquarellmalerei und japanischer Pergamentdruck. Damit wird jede Geschichte zu etwas Einzigartigen. Zugleich muten die Kurzfilme – die Gesamtlaufzeit des Films beträgt nur 72 Minuten – auch wenig altmodisch an, aber auf eine angenehme Art und Weise, so als würden lange verschollene Werke wiederentdeckt werden.
Der Film kommt weitestgehend ohne Dialog aus. Er existiert hier nur in rudimentärer Form. Diese Geschichten erzählen sich über die Bilder, die Stimmung und das Gefühl. Dabei werden Soundeffekte auch exzellent in die Geschichten integriert, wie bei der dritten, bei der sie nicht von einem Geräuschemacher umgesetzt wurden, sondern von einem Menschen, der sie stimmlich nachahmt.
Die charmanten Zeichnungen machen diesen Film zum reinsten Vergnügen. Er erinnert auch daran, wie es war, angesichts der einfachen und kleinen Dinge grösste Freude zu erleben. Im besten Sinne schafft es «Weihnachten der Tiere», das erwachsene Publikum daran zu erinnern, wie es war, ein Kind zu sein. Für die kleinen Zuschauer:innen ist er ohnehin von absolut magischer Schönheit.
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