Smile 2 - Siehst Du es auch? USA 2024 – 128min.

Filmkritik

Lächelnd in den Tod

Sarah Stutte
Filmkritik: Sarah Stutte

Die Fortsetzung des Horrorschockers «Smile» von 2022 hat es in sich: «Smile 2 – Siehst du es auch?» spart nicht mit grotesken, blutigen Szenen, ist mit einem zynischen Witz versehen und treibt seine Hauptfigur sowie das Publikum konsequent in den Wahnsinn.

Die Karriere der jungen Popsängerin Skye Riley (Naomi Scott) wäre fast wieder vorbei gewesen, bevor sie richtig angefangen hat. Drogen- und Alkoholabhängig trug sie erhebliche Verletzungen aus einem schweren Autounfall davon. Nach einem erfolgreichen Entzug steht Skye nun kurz vor ihrer grossen Welttournee. Um dafür fit zu sein und die Schmerzen zu betäuben, will sie sich bei dem Dealer Lewis stärkere Tabletten besorgen – doch bei dem Treffen bringt dieser sich vor ihren Augen um. Dabei hat er ein seltsames Lächeln im Gesicht.

Zwei Jahre ist es her, dass der US-amerikanische Filmemacher Parker Finn direkt mit seinem Langspielfilmdebüt «Smile» einen Kassenschlager verbuchen konnte. Für die Fortsetzung hatte er, mit einem Studio wie Paramount im Rücken, nun auch ein grösseres Budget zur Verfügung. Das macht sich vor allem optisch in kreativen Kamera- und Schnittspielereien bemerkbar, die «Smile 2» trotz stolzen 127 Minuten Laufzeit spannend halten. Die ersten Minuten führen dabei die Ursprungsstory weiter, wenn der Ermittler Joel (Kyle Gallner) versucht, den Fluch loszuwerden und dabei zu verzweifelten Mitteln greift.

Schon dabei zeigt sich ein gewisser Zynismus, der später immer wieder durchschimmert. Einen Abzug gibts dafür, dass für die Übertragung von Joel zu Riley die Kriterien eigentlich nicht erfüllt sind. Doch sobald die Pop Prinzessin à la Lady Gaga das Ruder in der Story übernommen hat, sind wir ganz bei ihr. Naomi Scott spielt die Sängerin, die immer noch mit ihren inneren Dämonen kämpft, überzeugend. Dazu fliesst ordentlich Blut, die Jump Scares sitzen und das Ende hat noch einen letzten Witz parat.

15.10.2024

3.5

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Kommentare

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flashgordon99

vor 15 Tagen

Nach 70 Minuten gingen den Autoren entweder die Ideen oder dann das Budget aus …. Das Ende erinnert an die kürzlich erschienen Filme «Trap» oder «The Substance». Auch dort ging es um Auftritte von Stars vor Fans/Publikum. Jedenfalls verkackt es der Film wirklich im letzten Drittel komplett, als es immer abstruser mit zig Logiklöchern wird, aber es scheint Mode zu sein das Ende lustlos an die Wand zu klatschen. Schade. Sonst hätte ich das Maximum gegeben.Mehr anzeigen


Laberdukek

vor 18 Tagen

Ich bin schockiert, dass es heute doch noch Produzenten gibt, die den menschlichen Verstand verstehen. War das Kinoticket absolut wert, der Film geht voll in die Psyche, auch wenn man da schon abgehärtet ist.


dani314

vor 18 Tagen

Leider passiert es nicht so oft, dass die Fortsetzung den ersten Teil grad um Längen übertrifft, vor allem wenn der schon gut war. Und grad im Horrorbereich kommen bei Fortsetzungen selten gute neue und auch überraschende Ideen und Erweiterungen der 1. Teil-Story (siehe zB. 'Saw', 'Hostel', 'Insidious', 'Terrifier' 'Final Destination' 'The Ring',...). Meistens werden einfach die gleichen Ideen dank mehr Budget auf Grund des Erfolges des ersten Teils in 'noch mehr' und 'noch brutaler' aufgebrüht.
'Smile 2' macht das so viel besser. Hier wird nur grad der Grundgedanke dieser 'Smile-Entität' genommen und dann in einem völlig neuen Setting (mit ex-drogensüchtigem Popstar und Weltruhm drum herum) völlig neu entwickelt was vom Anfang bis zum herrlichen Cliffhanger-Schluss unglaublich in seinen Bann zieht und trotz über 2h Länge immer extrem spannend und (als Horror) natürlich auch mit viel Blut schön shocking bleibt (hat einige grandiose Jumpscares und echt deftige Splatter-Szenen). Und alles ist dank grossartiger Kamera, gutem Sound und vor allem einer ihren Horror phantastisch spielenden Naomi Scott beeindruckend umgesetzt und bringt neben den Horrorelementen auch viele Gedankenanstösse (z.B. Scheinwelt des Ruhms, Leistungsdruck der Showindustrie und der Mutter, Oberflächlichkeit von Medien und Fans). Da verzeiht man auch, dass es wenige Logiklöcher hat, einige Entwicklungen etwas ins Leere laufen oder das Gimmick der verdrehten Kamera (siehe auch schon 1. Teil) etwas zu oft verwendet wird.Mehr anzeigen


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