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Die Jagd um die begehrten Goldmännchen – 15 Facts zu den Oscar-Verleihungen

Irina Blum
News: Irina Blum

Diesen Sonntag ist es wieder so weit: Die wichtigsten Verleihungen der Filmbranche, die 89. Academy Awards oder kurz Oscars werden über die Bühne gehen. Im Moment werden wahrscheinlich noch an den letzten Abänderungen der Siegesreden gefeilt und die letzten Kleider enger genäht. Das Team rund um «La La Land» mit Emma Stone, Ryan Gosling und Damien Chazelle wird wohl besonders nervös sein. Denn: die Nacht von Sonntag auf Montag könnte «La La Land» einen historischen Erfolg bescheren. Die Musical-Komödie ist 14 Mal nominiert, was alleine schon rekordverdächtig ist. Gewinnt es 12 oder mehr der Goldmännchen, könnte es sogar den Allzeitrekord brechen und Riesenerfolge wie «Titanic» oder «Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs» auf die Ränge verweisen. Höchste Zeit darum, die Oscars ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen – in der Bildstrecke gibt es 15 Fakten rund um die wichtigste Nacht Hollywoods.

1929 fand die erste Zeremonie mit rund 270 geladenen Gästen statt. Ein Ticket kostete 5 Dollars, und es wurden 15 Auszeichnungen in 15 Minuten verteilt - kurz und schmerzhaft, würde man heute sagen. Den Spitznamen «Oscars» bekamen die Academy Awards (ursprünglich: Academy Award of Merit) erst zehn Jahre nach der ersten Durchführung. Eine Bibliothekarin fand, dass die Goldmännchen unvergleichliche Ähnlichkeit mit ihrem Onkel Oscar aufweisen - der bekannte Übername war geboren. ©Oscars We are Family! Liza Minnelli, die 1972 einen Oscar für die beste Hauptrolle in «Cabaret» gewann, befindet sich in ihrer Familie in bester Gesellschaft: Ihr Vater Vincente Minnelli gewann 1958 einen Oscar für die beste Regie für «Gigi» und ihre Mutter Judy Garland wurde schon 1939 mit dem Ehrenaward ausgezeichnet. Damit ist die Familie Minnelli die erste Familie, die das geschafft hat. Katharine Hepburn ist mit vier verliehenen Oscars für die beste Hauptdarstellerin Rekordhalterin. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Filme «On golden Pond» (1981), «The Lion Winter» (1968), «Guess Who's coming to Dinner» (1967) und «Morning Glory» (1933). Meryl Streep, die für viele die beste Schauspielerin unserer Generation ist, hält den Rekord für die Anzahl Nominationen: ganze 20 Mal wurde sie von der Academy schon für einen Oscar nominiert. Bekommen hat sie aber nur deren drei, nämlich für «Kramer gegen Kramer» (1980), drei Jahre später für «Sophies Entscheidung» und zuletzt 2012 für ihre Darstellung als Margaret Thatcher in «die eiserne Lady». Dieses Jahr könnte sie für ihre Rolle der talentfreien Opernsängerin in «Florence Foster Jenkins» wieder gewinnen  - damit wäre sie gleichauf mit Rekordhalterin Katharine Hepburn. ©Oscars Die drei erfolgreichsten Filme aller Zeiten waren «Ben Hur» (1959), «Titanic» (1997) und «Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs» (2003) mit 11 gewonnenen Goldmännchen, wobei letzterer es als erster Streifen schaffte, alle Nominationen auch wirklich zu gewinnen. «La La Land» steht mit 14 Nominationen in den Startlöchern, gleich viele oder sogar noch mehr Goldmännchen abzustauben - wir werden sehen! Ewiger Verlierer der Oscarverleihungen wird wohl Alfred Hitchcock sein: Obwohl der Altmeister Klassiker wie «Die Vögel» oder «Psycho» erschaffen hat, wurde er nur fünfmal als bester Regisseur nominiert und gewann kein einziges Mal. Als er dann 1968 schliesslich den Ehrenaward verliehen bekam, ging seine Rede als Kürzeste in die Geschichte ein: Seine Worte an die Academy waren lediglich «Thank you» - wohl seine Art, sich zu seinem Misserfolg an den Verleihungen zu äussern. Während dem zweiten Weltkrieg wurden die Statuen wegen Metallknappheit drei Jahre lang aus Gips hergestellt. Heute sind die Männchen aus Bronze hergestellt und mit Gold beschichtet und bringen damit stolze 3.5 Kilos auf die Waage. Walt Disney hat zu Hause wohl ein extra Regal, um alle seine Awards aufstellen zu können: Ganze 64 Mal wurde er nominiert, 26 Mal konnte er das Goldmännchen dann wirklich entgegennehmen. Dazu kommen 4 Ehrenauszeichnungen - absoluter Rekord! Wer denkt, dass bei einem Gewinn einer begehrten Statue auch die finanzielle Lage in einer Notsituation abgesichert ist, hat sich getäuscht: Seit 1950 darf man die Oscarstatuen nämlich nur weiterverkaufen, wenn man sie zuvor der Academy für einen läppischen Dollar anbietet! (Im Bild: Die Gewinner 2015) ©Oscars Die «Big Five» der Oscarverleihungen zu gewinnen haben bisher nur drei Filme geschafft: «Es geschah in einer Nacht», «Einer flog über das Kuckucksnest» und «Das Schweigen der Lämmer» haben alle den Oscar für den besten Film, die beste Hauptdarstellerin, den besten Hauptdarsteller, die beste Regieführung und das beste Drehbuch gewonnen. Ebenfalls ein Rekord, den «La La Land» schaffen könnte! Erfolgreichstes Land in der Sparte «Bester fremdsprachiger Film» ist Italien mit 14 Oscars. Italien konnte zum Beispiel mit dem Klassiker «La vita è bella» (1997) bei der Jury landen (Bild). Jennifer Lawrence hält den Rekord in der Sparte frühe Karriere: Noch nie wurde eine Schauspielerin mit erst 25 Jahren viermal für einen Oscar nominiert. Dies für die Filme «Winter's Bone» (2011), «Silver Linings» (2013), «American Hustle» (2014) und «Joy» (2016). Gewonnen hat sie ihn für «Silver Linings» als beste Hauptdarstellerin.  ©Oscars Die Oscarverleihungen wurden während den fast 90 Jahren nur dreimal verschoben: 1938 wegen Überschwemmungen in L.A., 1968 nach Martin Luther Kings Ermordung und 1981 nach dem Mordversuch auf Präsident Ronald Reagan. (Im Bild: Die Gewinner 2016). ©Oscars Bis 1950 war es für die Presse nicht spannend, Spekulationen über allfällige Gewinner anzustellen, denn sie erhielten eine Liste mit den Gewinnern jeweils vorab. Bis zum Jahr 1950, als die Los Angeles Times die Liste in ihrer Abendausgabe vor den Verleihungen abdruckte. Danach beschloss die Academy, die berühmten Gewinnercouverts einzuführen. Wir sind gespannt, welche Namen dieses Jahr auf dem Papier stehen! (Im Bild: Der Beste Film 2012, «The Artist»)

23. Februar 2017

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