Watchmen - Die Wächter Kanada, Grossbritannien, USA 2009 – 163min.
Filmkritik
Monument zu besichtigen
In den 1980er Jahren entstanden, gilt der Superhelden-Comic «Watchmen» heute als Monument der Sprechblasen-Kultur. Regisseur Zack Snyder («300») hat den Versuch unternommen, den Kult-Comic rund um den mysteriösen Tod eines maskierten Helden und die bevorstehende Apokalypse auf die Kinoleinwand zu bringen.
Als Alan Moore in den 1980er Jahren die 12-bändige Graphic-Novel «Watchmen» konzipierte, bestand die Welt noch aus zwei Blöcken, die sich in einem kalten Krieg gegenüberstanden. Die beiden Supermächte verfügten über das Potential, die Erde mittels Atomraketen mehrmals komplett zu zerstören. Diese Untergangsvision befeuerte damals die apokalyptischen Ängste der Menschen und liess Verschwörungstheorien und «Was wäre wenn?»-Szenarien blühen. «Watchmen» passte bestens in dieses Klima.
Im Jahr 1985 wird in seinem Appartement Edward Blake (Jeffrey Dean Morgan), besser bekannt als der Comedian, ermordet. Weil Blake, ein berüchtigter Veteran der Watchmen, einer seit längerer Zeit schon aktiven Bewegung maskierter Helden war, schiessen die Theorien über die Täterschaft schnell ins Kraut. Zuletzt diente er Präsident Nixon als Ein-Mann-Mordkommando, bis dieser 1977 die maskierten Vigilanten verbot. In Pension gingen damals neben dem Comedian auch Laurie Jupiter (Malin Akerman) besser bekannt als Silk Spectre II, Dan Dreiberg (Patrick Wilson) alias Nite Owl und Ozymandias (Matthew Goode), der später unter seinem richtigen Namen Adrian Veidt ein gigantisches Wirtschaftsimperium aufbaute.
Offiziell im Einsatz blieb einzig Laurie Jupiters Freund Jon Osterman (Billy Crudup), der einst bei einem Experiment verstrahlt wurde und damit zum Übermenschen Dr. Manhattan mutierte. Mit ihm verfügten die Amerikaner seitdem über eine unbezwingbare Waffe, die es ihnen erlaubte den Vietnamkrieg zu gewinnen und die Russen - trotz Atompatt - zu dominieren. Ebenfalls maskiert blieb Walter Kovacs alias Rorschach (Jackie Earle Haley), der seit dem Vermummungsverbot illegal Jagd auf Missetäter macht. Weil er sich im Untergrund befindet, kann er mit seiner Vermutung, dass hinter dem Mord an Blake eine mächtige Verschwörung steckt, nicht an die Öffentlichkeit. Immer tiefer führen ihn seine Privatermittlungen in einen mysteriösen Sumpf. Gleichzeitig versucht er, seine ehemaligen Kollegen zu reaktivieren.
Als «Watchmen» Mitte der 80er Jahre erschien, lagen die Macher der mit ihrer vertrackt-fantastischen Geschichte nahe am Puls der Gesellschaft. Grosses war - wie wir heute wissen - im Gange. Zwanzig Jahre später ist es nicht ganz einfach, diese Paranoia-Stimmung nachzuerzählen, sie aus dieser monströsen Anti-Utopie herauszudestillieren. Zack Snyder («300») hat den Versuch unternommen, und der Spagat ist ihm recht gut gelungen: Auf der einen Seite bleibt er der Comicvorlage erstaunlich treu. Auf der anderen Seite wurde «Watchmen» mit Action, atemberaubenden Settings, gelungenem Soundtrack und unverbrauchten Schauspielern so aufgepeppt, dass das Monument nun auch von einer jüngeren Generation mit Gewinn betrachtet werden kann.
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Kommentare
Extrem gut gelungene Comic-Verfilmung. Zack Snyder zeigt wieder ein goldenes Händchen für Schauspieler und ein geniales Auge für Bilder. 5/5 Atombomben
Zack Snyder ist ein spezieller Regisseur. Seine Filme sind einfach speziel. Man mag sie oder man hast sie. Es ist immer schwierig eine Geschichte zu verfilmen.
Blieb dank Hype hinter meinen Erwartungen zurück... dennoch durchaus eindrücklich in Szene gesetzt.
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