The Terminal USA 2004 – 129min.
Filmkritik
Stilleben im Transit
Geschichten, die mit einem Satz umrissen werden können und ein Schmunzeln erzeugen, sind selten. Steven Spielbergs "The Terminal", über einen Touristen aus einem fiktiven Ostblock-Land, der aufgrund eines Coups in seiner Heimat den Flughafen nicht verlassen darf, zählt zu diesen Raritäten. Und basiert auf einer wahren Begebenheit.
Tom Hanks' Filmschicksal als Viktor Navorski lässt sich natürlich nicht mit jenem des Iraners Merhan Nasseri vergleichen, der seit 1988 und bis heute im Pariser Flughafen Charles de Gaulle lebt, ist aber dennoch eine berührende Fabel über die Absurdität der modernen Welt.
Das globale Dorf Erde ist derart klein geworden und die Grenzen verwischen so schnell, dass Viktor während seiner Reise über den Atlantik zum Bürger ohne Land erklärt wird, da sich in seiner Heimat Krakozhia (eine Mischung aus Ukraine und Tschetschenien) ein Staatscoup ereignet hat. Als Konsequenz davon verweigert die USA in Person des Meisterbürokraten Frank Dixon (Stanley Tucci) dem liebenswerten Allerweltsmann die Einreise.
Umgeben von Duty Free-Shops, Luxusboutiquen und Fast Food-Tempeln quartiert sich Viktor beim Gate 67 ein und wartet auf Einlass ins Land der einst unbegrenzten Möglichkeiten, wo nun die Furcht vor der Aussenwelt zum "Patriot" und "Homeland Security Act" geführt haben.
Steven Spielbergs Kritik an diesem System ist subtil, und in Interviews bestätigt er auch die Notwendigkeit von Kontrollen. Gleichzeitig verteilt er gemeinsam mit den Drehbuchautoren Sacha Gervais und Jeff Nathanson ein paar sehr direkte Seitenhiebe gegen die praktizierten Mechanismen, welche Amerika vom Einwanderungsland zur Isolations-Republik werden lassen.
Mögen die geographischen Grenzen auch ein Hindernis sein, der Mensch selbst wird immer grenzenlos bleiben, verspricht uns der erfolgreichste Regisseur der Gegenwart. Eine simple Botschaft, die für einmal nicht unter dem Gewicht von schweren Themen wie Krieg, Genozid oder Sklaverei erdrückt wird. Denn so brillant Spielbergs Arbeiten bei "Empire of the Sun", "Saving Private Ryan" oder "Schindler's List" waren, sein naiver Humanismus ist es, der den sogenannt kommerziellen Filmen wie "Close Encounters of the Third Kind", "E.T." oder "Jurassic Park" die Unvergänglichkeit verliehen hat.
Etwas Unvergängliches hat auch "The Terminal" an sich, was es Hanks und dem mit Catherine Zeta-Jones, Tucci und Diego Luna ("Y Tu Mama Tambien") treffend besetzten Ensemble ermöglicht, eine eigene, sehr überzeugende Realität zu kreieren. Womit Spielbergs üblicher Kitsch am Ende auch wohlverdient zum Einsatz kommt und man diesen sehr gewöhnlichen Menschen ohne Umschweife sein Herz schenken darf.
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Kommentare
irgendwie langweilige hanks & zeta-jones - die idee war aber cool
tom hanks in einer unterhaltsamen komödie am flughafen. steven spielberg ist da erneut ein kleines meisterwerk gelungen. man bedenke das fast der ganze film an einem flughafen spielt.
kehren wir zurück zu tom hanks. der fast einzige schauspieler der sich in meinen augen immer auf bestem niveau in seinen filmen präsentiert, spielt eine glänzende rolle. als naiver, anfangs hilfloser tourist ist hanks glaubhaft wie selten einer vor ihm (ausser er selbst). auch wenn ich gewisse schwache parallelen zu "forrest gump" machen konnte. ich denke, wer tom hanks nicht kennt, dem wäre er am flughafen sicherlich nicht aufgefallen. zumindest zu beginn des filmes.
danach inszeniert spielberg herrliche unterhaltung für jede altersstufe. manchmal hatte ich fast das gefühl, spielberg habe hanks die rolle und dessen situation gegeben und gesagt: mach mal!
falls es sich so zugetragen hat (was ich kaum glaube) ist es durchaus nicht verwunderlich. jedenfalls ist der film fantastisch kreiert und lässt tom hanks zu topform auflaufen.
eine unterhaltsame, lustige und durchaus realistische komödie. ob lachen oder weinen, da bleibt kein auge trocken.
ein film wo ich von ganzen herzen sagen kann: der war echt gut!… Mehr anzeigen
Tom Hanks spielt wieder mal sehr überzeugend einen Aussenseiter à la Forrest Gump. An diesen Film kommt Terminal sicher nicht ran, doch gefällt er dank situationskomik und tragisch-komischen charakteren ("Er ist von KGB, sicherrrr")
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