Nach 7 Tagen - Ausgeflittert USA 2007 – 115min.
Filmkritik
Hilfe, ich habe einen Blondinenwitz geheiratet!
Wo Farrelly draufsteht, da ist meist jede Menge Kotz, Rotz und Sperma drin. In der neusten Komödie des Brüderpaares spielt - zum zweiten Mal nach «There's Something about Mary» - wieder Ben Stiller die Hauptrolle. Als zaudernder Depp muss er in seinen Flitterwochen entsetzt feststellen, dass seine frisch Angetraute eine Idiotin und die Frau fürs Leben eine Woche zu spät aufgetaucht ist.
Eddie Cantrow (Ben Stiller) ist ein richtiger Schwerenöter. Bindungsscheu muss der Sportartikelverkäufer miterleben, wie rundherum die Hochzeitsglocken läuten. Sein bester Freund ist ein Ehe-Enthusiast, seine Ex-Freundinnen begleitet er auf ihre Hochzeiten, ja selbst sein verknitterter Vater (Jerry Stiller) landet erfolgreicher beim weiblichen Geschlecht. Eddie ist blockiert und glaubt deshalb, als er während eines Überfalls Lila (Malin Akerman) kennen lernt, keine Sekunde an eine Chance bei der bildhübschen Blondine. Umso erstaunter reagiert er auf Lilas Avancen, und als die beiden kurze Zeit später ein Paar werden, kann Eddie sein Glück kaum fassen. Um Lilas beruflich bedingten Wegzug nach Holland zu verhindern, willigt Eddie schliesslich in die Hochzeit ein. Die Fete steigt, Ringe werden ausgetauscht und dann rauscht das Paar ab in die Flitterwochen nach Mexiko.
Hier lernt Eddie eine völlig andere Lila kennen. Sie entpuppt sich als ordinäre, vollkommen talentfreie Dumpfnudel ohne Geschmack und Stil. Mit anderen Worten: Eddie hat seinen grössten Albtraum geheiratet. Selbst der Sex ist scheisse, und so trifft es sich gut, dass ein schlimmer Sonnenbrand Lila tagelang ins Hotelzimmer verbannt. Solo schlägt sich Eddie die Zeit an der Strandbar um die Ohren, wo er Miranda (Michelle Monaghan) kennen lernt. Die kesse Brünette ist alles, was Lila nicht ist. Romantisch, interessiert, erdverbunden und trotzdem gewitzt, fröhlich und zudem eine prächtige Gesellschafterin. Miranda und Eddie verbringen wunderbare Tage, und dass sie dabei von ihrer Familie begleitet werden, trübt das Vergnügen in keiner Weise. Bald muss Eddie feststellen, dass Miranda die Frau fürs Leben gewesen wäre. Wäre, denn in seinem Hotelzimmer brütet eine Ehefrau, deren Existenz er Miranda und ihrer Familie wohlweisslich verschweigt. Dass das nicht lange gut gehen kann, liegt auf der Hand.
«The Heartbreak Kid» hiess 1972 eine gepflegte Dialogkomödie, an der es eigentlich wenig zu verbessern gibt. Dass sich Peter und Bobby Farrelly trotzdem zu einem Remake entschlossen haben, kann eigentlich nur mit Faulheit zusammenhängen, konnte das Ausgangsschema des Originals doch praktisch unverändert übernommen werden. Dazu mixten die Farrelly Brothers einige unappetitliche Gags - das verlangt schliesslich der Ruf, den sie seit «Dumm und dümmer» sorgsam pflegen. Als Hauptattraktion verpflichtete man sodann Ben Stiller, der mit einer ähnlichen Rolle 1998 in «There's Something about Mary» seine Karriere als Komiker lancierte. Begeisterte das Trio vor neun Jahren noch mit (vorgeblichen) Tabubrüchen das breite Publikum, ist heuer davon nicht viel geblieben. Einzig Michelle Monaghan als Miranda bringt etwas Wärme in diesen uninspirierten Streifen, bei dem man sich beim besten Willen ansonsten für niemanden wirklich erwärmen mag.
Dein Film-Rating
Kommentare
amüsant und unerwartete sketche.
ab und zu aber an den haaren herangezogen.
auf jedenfall etwas für das zwerchfell.
nie langweilig.
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