Dead Man Walking - Sein letzter Gang USA 1995 – 122min.
Kurzbeschreibung
Matthew Poncelet (Sean Penn) ist rechtskräftig zum Tod verurteilt, die Chancen auf Begnadigung sind etwa gleich null, die Exekution steht unmittelbar bevor. Sister Helen Prejean (Susan Sarandon) ist zwar anfänglich um einen Berufungsanwalt besorgt, aber ihr Fachgebiet ist nun einmal nicht der juristische Kram, sondern die menschliche Seele. Der Rest des Films handelt also davon, wie die Nonne dem Killer ein volles Tatgeständnis zu entlocken versucht (denn bisher hat er hartnäckig geleugnet), er soll die Eltern der beiden Opfer um Verzeihung bitten und die volle Verantwortung für seine Tat übernehmen, - natürlich in seinem eigenen Interesse, denn es stirbt sich besser, wenn man Frieden mit sich und mit der Welt geschlossen hat. Die Schwester hat Erfolg: wir sehen den harten Knacki weinen, beten, um Verzeihung flehen, - die Hinrichtung selber erlebt der Zuschauer nach diesem Sieg eher in einem Zustand aufatmender Erleichterung denn als Klimax von Wut und Empörung.
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Kommentare
strake regie von robbins... starke story, starke sarandon und eiin unvergessliche sean penn.
"Ihre Filmkritiken sind so vollkommen überflüssig wie Ihre spiessigen Fotos. Überflüssigkeit in ihrer reinsten Form. " Ich hoffe Sie fühlen sich angesprochen.
Dem Film wird vorgeworfen, durch die Parallelschnitte während der Exekution werde der Eindruck vermittelt, dass das Gezeigte einer angemessenen Strafe entspricht, während die eigentliche Absicht ein Statement gegen die Todesstrafe gewesen wäre. Der Kritiker wünscht sich somit eine stärkere Aussage des Films. Mit anderen Worten, er hätte sich den „ Moralischen Zeigfinger“ gewünscht. Hätten die Macher des Films auf ihn gehört, hätte der Film meinerseits nur einen Stern bekommen, denn ich hätte ihn schlicht nicht ernst nehmen können. Ich hasse nichts mehr, als wenn ein Film manipulativ ist und mir sagen will, was ich gut zu finden oder abzulehnen habe.
Der Film zeigt hingegen einfach, was ist und überlässt es dem Zuschauer, sich eine Meinung zu bilden. Er kann sowohl von Gegner, wie auch von Befürwortern der Todesstrafe akzeptiert werden und darin liegt die Stärke des Films.
Stark finde ich die Szene, wo der Verurteilte sich von der Familie verabschieden kann. Hier wird ohne rührige Musik einfach gezeigt, wie sich eine Familie von einem Täter vor der Hinrichtung verabschiedet. Man weiss jetzt, wie man sich das etwa vorstellen muss und entdeckt die unglaubliche Absurdität und Perversion der Situation. Einem gesunden Menschen, der (zwar vielleicht für immer hinter Gittern) noch lange Vater, Freund oder Bruder sein könnte, wird vom Staat das Leben genommen. Die genaue Uhrzeit wird festgelegt, der Verurteilte wird zur Exekution geführt und der Henker gibt die Spritze. Man kann sich ein Bild vom Ablauf einer solchen Hinrichtung machen und selber entscheiden, ob man dies human findet oder nicht. Damit Kritiker nicht einwenden können, der Film sei nicht objektiv und es gehe vergessen, was der Täter einmal (vor langer Zeit) getan hat, zeigt er in dem Augenblick, wo sicher jeder Zuschauer automatisch Mitleid - mit der während des Films kennen gelernten Person - hat, noch einmal genau, mit welcher Brutalität und Herzlosigkeit der Täter vorgegangen ist. Diese Gegenüberstellung ist genau zu diesem Zeitpunkt nötig, denn sonst macht es sich ein Film zu einfach. Logisch, dass der Zuschauer mit einem Charakter, den man während des ganzen Films kennen lern, mitleid bekommt und das gezeigte ungerecht findet. Man muss sich aber genau in diesem Moment vor Augen führen, was er gemacht hat. Wenn man Genugtuung verspürt, dann kann man die Todesstrafe aus moralischer Sicht gutheissen; wenn nicht, muss man sie ablehnen. Der Film will an dieser Stelle eben nicht den Höhepunkt von Wut und Empörung beim Zuschauer hervorrufen, sondern die Beurteilung dem Zuschauer überlassen; und zwar unter Vorbringung aller Tatsachen (auch derjenigen, dass der Verurteilte mit menschenverachtender Brutalität einen anderen getötet hat).
Weiter wird kritisiert, dass der Film die Todesstrafe rechtfertigt, indem er zeigt, dass sie ja Funktioniert, weil der Verurteilte die Tat am Schluss bereut.
Hier wird so getan, als ob das einzige Ziel der Todesstrafe darin bestehen würde, dass der Verurteilte seine Taten bereut. Dies ist natürlich nicht so. Die Geschichte mit dem Seelenfrieden ist eine andere Ebene, ein anderes Thema und nicht so direkt mit der Todesstrafe an sich verknüpft. Es zeigt lediglich einen persönlichen Aspekt des Verurteilten, nämlich wie er zu seinen Taten steht und wie er sich dafür vor Gott verantworten will. Dieses zweite Thema könnte auch behandelt werden, indem man einen lebenslänglich Verurteilten zeigt, der schwer krank ist und so gezwungen wird, über sein Leben und seine Taten nachzudenken. Dass der Verurteilte es vorzieht sich zu entschuldigen, ist eine persönliche Entscheidung, auf die der Film zwar hinarbeitet, aber nicht mit der Aussage über die Todesstrafe generell verknüpft werden kann.
Der Film vertritt somit tatsächlich die Aussage, dass es sich in Frieden besser sterben lässt. Die Beurteilung der Angemessenheit und moralischen Richtigkeit der Todesstrafe, überlässt er aber dem Zuschauer. Anders lässt sich die parallele Darstellung vom Mord und der Exekution meiner Meinung nach nicht deuten.… Mehr anzeigen
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