I'm Not There Deutschland, USA 2007 – 135min.
Filmkritik
Die Bob-Dylan-Maske
Der amerikanische Regisseur Todd Haynes wagt sich an ein Unding. Ein fiktives Porträt der unnahbaren Figur Bob Dylan. Das Überraschende: Es gelingt ihm. In Velvet Goldmine verwob Haynes Fakten und Fantasie zu einem schillernden Porträt der Glamrock-Zeit. Sein neuer Film folgt einem ähnlichen Konzept und geht noch einen Schritt weiter.
Eine wahrheitsgetreue Biographie über Dylan zu entwerfen, das schaffte weder Martin Scorsese mit seinem gültigen Dokumentarfilm No Direction Home noch Bob Dylan selber in seiner literarischen Autobiografie "Chronicles". Der "Troubadour des Gewissens" lässt sich nicht fassen, auch nicht in seinen Liedtexten.
Genau dies scheint für Todd Haynes den Reiz auszumachen, sein Film sei inspiriert von den "vielen Leben und Liedern des Bob Dylan". An Halloween soll der Sänger einmal auf die Frage, als was er sich verkleide, geantwortet haben: "Ich trage meine Bob-Dylan-Maske." Die Aussage von Arthur Rimbaud "Ich ist ein anderer" hat sich Dylan, der Seelenverwandte des französischen Dichters, zum Lebensmotto genommen.
"Poet, Prophet, Genie, Agitator, Fälschung" steht gleich am Anfang des Filmes und definiert den Sänger in nur einigen seiner Rollen. Verkörpert wird er in I'm Not There von sechs verschiedenen Schauspielern: Christian Bale, Marcus Carl Franklin, Heath Ledger, Richard Gere, Ben Whishaw und Cate Blanchett. Dass ein afroamerikanischer Junge (Franklin) und eine Frau (Blanchett) zwei Versionen Dylans verkörpern und genau diese ihm am nächsten kommen, das ist eines der Wunder dieses kunstvollen Filmes.
Die sechs Bob Dylans, von denen keiner Bob Dylan heisst, stehen für je eine Phase seines Lebens: Sensibler Wandersänger, frauenverachtender Macho, frommer Priester, elektrischer Judas, Dichter im Delirium und bärtiger Outlaw. Der Film zeigt Dylan im Kampf mit besserwisserischen Journalisten, mit enttäuschten Fans und sektiererischen Dylanologen , die sich vielleicht auch an diesem Film stören werden, und im Kampf um die Liebe zu seiner Frau.
Haynes zitiert Fellini, Truffaut und das ganze Spektrum an Filmen über und mit Bob Dylan. Sein ungewöhnliches Porträt ist ein Kaleidoskop von Filmstilen, ist manchmal Dylan-im-Wunderland, manchmal witziges Mockumentary - wenn zum Beispiel Julianne Moore die Joan Baez aus Scorseses Dokumentation mimt - manchmal 1:1 Kopie von D.A. Pennebakers Don't Look Back und bleibt doch immer eine eigenständige und nie verklärende Annäherung an einen Künstler, der sich immer allem verweigert hat.
Der richtige Bob Dylan bleibt den ganzen Film hindurch der grosse Abwesende. Kurz vor dem Ende flackert dann eine verwackelte, dunkle Konzert-Aufnahme über die Leinwand: Eine Nahaufnahme seines Gesichtes, ins Mundharmonikaspiel vertieft, die Augen geschlossen."I'm Not There" ist unfassbar wie Bob Dylan selber und mannigfaltig wie ein Bob Dylan Song. Grosse Kunst.
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Kommentare
gute aber auch verwirrende musik film... geht es jetzt über dylan?
Übrigens vielleicht auch nicht uninteressant:
Seine Songs sind von zahlreichen Musikern aufgenommen worden. Hierzu gehören Joan Baez, Eric Clapton, The Byrds, Rod Stewart, Van Morrison, Joe Cocker, Johnny Cash, Jimi Hendrix, Bryan Ferry, welcher im Jahre 2007 ein ausschließlich Lieder von Bob Dylan enthaltendes Album mit dem Titel Dylanesque herausbrachte, und sogar Elvis Presley. Zahlreiche Lieder Bob Dylans sind nicht durch ihn selbst, sondern durch die Aufnahmen anderer Musiker populär geworden, was auch an seiner wenig massenkompatiblen Stimme liegen mag. Dies sind z. B. It's All Over Now, Baby Blue in der Fassung von Them, Mr. Tambourine Man von den Byrds, Blowin' In The Wind von den Hollies, All Along the Watchtower in der Version von Jimi Hendrix, Mighty Quinn und Father Of Night in den Interpretationen von Manfred Mann und Knockin’ on Heaven’ s Door von Guns N’ Roses.
Wie gesagt ich kritisiere den Film nicht als Mist, er hat künstlerische Ansprüche die er erfüllt aber wie gesagt er ist zu verworren. Er deutet die Beziehung zu den Beatles an, er hat viel übernommen aus seinem Leben dass ja fast keiner kennt, er ist kein Biopic was mir lieber wäre, und dann habe ich meistens alles während des Filmes vergessen weil einfach zu viele Infos zu viele zu lange Dialoge, nette Bilder in Schwarz Weiß haben das wieder aufgebaut dass es echt aussehen soll, aber leider ist der Film nicht gut weiter gekommen und ja ich habe mich gefreut auf Cate Blanchett als Bob Dylan, die irgendwie wie eine Frau aussieht, unverkennbar aber ihn gut spielt, leider aber viel zu selten zu sehen ist.
Der Film wirkt irgendwie intellektuell und ich glaube dass will er sein. Bob der als Protestsänger und Folksänger Furore gemacht hat ja leider gibt es zu wenige von Ihnen, ja das hätte man viel besser ausführen können, ich finde dass die Story recht nett ist, aber zu viel Geschwafel und zu viele Dialoge und alles zu verworren. Der Film ist wie einer von Luc Godard und Fellini, beide mag ich nicht. Selbstbewusst, Doppelbödig, Fake Dokus, und spitzzüngig, einige Klumpen die den Film beschreiben.
Vielleicht noch interessant aber nicht so wichtig:
Es sei hart gewesen, ein derart innovatives biopic zu realisieren, gesteht der Filmemacher. Nur einer habe nie Schwierigkeiten gemacht: Bob Dylans Erlaubnis, seine Biografie und Songs nach Gutdünken zu verwenden, lag Haynes schon vor Jahren vor. Der Grund für das ungeahnte Vertrauen liegt im Konzept. Während in traditionellen Filmbiografien Lebensläufe unzulässig vereinfacht werden, scheint Haynes jenen des Künstlers Dylan nur noch komplizieren zu wollen. Die radikale Filmform sei er seinem Helden schuldig gewesen, meint Haynes: Dylan sei jemand, „ der die Dinge nie einfacher gemacht hat, als sie sind“.
Ich glaube 65 von 100 reichen mir hier beim Film zu vergeben… Mehr anzeigen
Nixon und Cate Blanchett, also der Film ist echt eigenartig, 134 Min. im Kino, Der Film hat viele Rätseln die ich nicht lösen konnte, meiner Meinung nach ist diese Biografie ein Schwachsinn. Vielleicht nicht Schwachsinn, aber oft unsinnig, vielleicht nicht unbedingt unsinnig, weil gute Musik von Bob Dylan vorkommt, aber sehr langweilig, oder zumindest ein bißchen, nicht weil der Film nur auf Gesprächen aufgebaut ist, sondern auf unnötigen Rätseln, vielen Szenen die einfach zusammengehängt wurden die irgendwas bedeuten das ich nicht kapier. Lange her dass dieser Film im Kino war. Im Sommerkino bei uns ist er mit Untertiteln zu sehen gut zu lesen, aber Deutsch wäre mir lieber.
So gesehen hat der Film keine Handlung, ja gibt es, bei den ganzen Kunstfilmen. Und dieser Film hat 6 Abschnitte, jeder Abschnitt wird von einem anderen Schauspieler gespielt wieso weiß ich nicht, ich finde diese Idee ziemlich blöde. Ein Film ohne Handlung, ja was neues, so wie „ Memento“, der Film wurde rückwärts gespielt, ja der Film war was neues, aber langweilig und unnötig, die was sagen dass der Film gut war, ja die verstehe ich nicht, aber der Film hier ist ganz was anderes, denn es werden eben verschiedene Episoden mit verschiedenen Darstellern erzählt. Und das finde ich nicht ganz so gut.
Hier mal die Besetzung:
Christian Bale: Bob Dylan / Jack Rollins / Pastor John
Cate Blanchett: Bob Dylan / Jude Quinn
Marcus Carl Franklin: Bob Dylan / Woody Guthrie
Richard Gere: Bob Dylan / Billy the Kid
Heath Ledger: Bob Dylan / Robbie
Ben Whishaw: Bob Dylan / Arthur
Charlotte Gainsbourg: Claire
David Cross: Allen Ginsberg
Bruce Greenwood: Keenan Jones
Julianne Moore: Alice
Michelle Williams: Coco Rivington
Die Musik ist nicht übel vom Film. Der Film hat übrigens 41 Lieder von Bob Dylan und jeder Abschnitt ist mit den richtigen Liedern untersetzt, so dass man wirklich immer das Gefühl haben sollte, dass der Film gut ist. Dass er positive Vibrations weiterbringt. Cate Blanchett hat bei den Dreharbeiten unter der Hose Socken getragen was ja für Nylonstrumpfverwöhnte Frauen eine Seltenheit ist damit sie sich wie ein Mann fühlt. Tolle Aussage, so ist man also ein Mann, wenn man besockt ist. Eigentlich hätte Colin Farrell den Robbie Clarke spielen sollen, aber der hat dann ein anderes Projekt angenommen.
Tja zum Film kann man noch erklärend sagen dass die Episoden ständig sich zwischen realen und oft geträumten bewegen, verbürgten Szenen sind oft hier, aber auch philosophische, die etwas abstrakten klingen und anzusehen sind, und irgendwie ist was so metaphysisch. Unter anderem wird gezeigt, wie Dylan im Jahr 1965 anfängt, die elektrische Gitarre Fender Stratocoaster zu benutzen (anhand der filmischen Figur Jude Quinn). Außerdem wird in Anlehnung an den Western „ Pat Garrett jagt Billy the Kid“ Richard Gere als Billy the Kid gezeigt, was das für einen Sinn hat weiß ich nicht. Gere im Film spielt ja anfangs nur ein ruhiges Leben eben von Billy das Kind, und er will in einem kleinen Comeback seinen alten Widersacher Pat Garret ein letztes mal überlisten. Voll abstrakt und unspannend.
Man kann lesen oder interessantes hören:
Die Schauspielerin Cate Blanchett wurde 2007 für ihre Interpretation in dem Film von Bob Dylan mit der Coppa Volpi, dem Darstellerpreis der 64. Filmfestspiele von Venedig, preisgekrönt. Warum weiß ich nicht, Ihre Rolle war nicht lange, aber ich fand sie trotzdem gut. Sie setzte sich unter anderem gegen die mitfavorisierten Schauspielerinnen Kierston und Tang Wei (Gefahr und Begierde) durch. Die keine Sau kennt. Dann der Regisseur Todd Haynes, der hat auch was gewonnen, und zwar gemeinsam mit Abdellatif Kechiche den Silbernen Löwen als Größte Entdeckung des Festivals. Was mir wieder beweist, die Leute haben 0 Geschmack.
Monate später wurde der Film bei Bekanntgabe der Nominierungen für die Independent Spirit Awards 2008 in den Kategorien Film, Regie und Nebendarsteller (Cate Blanchett und Marcus Carl Franklin) nominiert und gewann den erstmals ausgegebenen Robert Altman Award. Edward Lachman erhielt den Bronzenen Frosch beim polnischen Festival Camerimage. 2008 wurde Cate Blanchett mit dem Golden Globe Award in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" ausgezeichnet. Sie wurde ebenfalls für den Oscar in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" nominiert.
Dieser Film ist übrigens der letzte gewesen den der verstorbene Heath Ledger noch bei seiner Aufführung erlebt at, der sicher eine Ikone wird wie James Dean oder River Phönix. Der Regisseur übrigens hat in seinem früheren Werk „ Velvet Goldmine“ David Bowies Karriere auf den fiktiven Glamrock-Star Brian Slade übertragen. Der Film gefiel mir auch nicht.
Was den Film für Cineasten erfolgreich macht, er hat verschiedene Charaktere, intelligente Dialoge, viele Leute spielen hier mit, alle Bob Dylan und wie gesagt, Bob ist so was wie ein Wunderkind, was der wirklich alles erlebt hat, ein Wahnsinn. Übrigens Dylan – ja was noch interessant ist, Little Richard wurde Prediger was ich schade finde der hatte so ne gute Stimme – ist 1941 geboren, er ist ein US-amerikanischer Folk- und Rockmusiker, Maler und Dichter. Bob Dylan singt, spielt Gitarre, Mundharmonika und Klavier und gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Er singt seit 1958 oder so, 1962 war sein 1. Album und hat im ganzen bis heute 40 Alben hinter sich.… Mehr anzeigen
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