The Road USA 2009 – 112min.
Filmkritik
Into the Wild
John Hillcoat hat den Endzeit-Roman des US-Autors Cormac McCarthy verfilmt. Jenseits des großen Actionspektakels inszeniert er den Überlebenskampf seiner Protagonisten in einer postapokalyptischen Welt und konzentriert sich dabei auf die emotionalen Aspekte nach der Katastrophe.
Ein nicht genauer definiertes Schicksal hat die Erde ereilt, die Vegetation liegt brach, die Tierwelt ist fast ausgestorben. Mitten in dieser Ödnis machen sich ein Vater (Viggo Mortensen) und sein Sohn auf die Reise in den Süden Amerikas, um dort ihr Überleben zu sichern. In einem Einkaufswagen haben sie ihr Hab und Gut, von einem Funken Hoffnung getrieben bestreiten sie den beschwerlichen Weg durch die zerstörte Landschaft. Die Extremsituation hat die letzten Überlebenden zu rivalisierenden Gegnern gemacht, viele werden durch den Hunger zum Kannibalismus getrieben. Doch Vater und Sohn haben sich geschworen, ihre moralischen Wertmaßstäbe niemals abzulegen und die Menschlichkeit zu bewahren.
"The Road" basiert auf dem gleichnamigen, mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten Roman des US-Schriftstellers Cormac McCarthy und ist nach "No Country for Old Man" bereits die zweite Verfilmung des Autors in Folge. McCarthy hat das Buch - ein Plädoyer für die Menschlichkeit und ein Nachdenken über die Fragilität des sozialen Miteinanders - für seinen Sohn geschrieben. Und auf eben die existentialistisch-philosophischen Fragen nach Leben und Tod, nach Gut und Böse, konzentriert sich auch Hillcoat in seiner Adaption des Werkes.
Düster und trostlos sind die Bilder, die er zu einem beklemmenden Szenario von Angst und Auswegslosigkeit verdichtet. Auf Actionsequenzen und Schockmomente wird durchgehend verzichtet, was sich als große Qualität des Films herausstellt. Langsam, aber stetig, zieht Hillcoat die Spannungskurve an und schafft so das intensive Gefühl einer permanenten Bedrohung, das zielsicher auf ein ungewisses Ende zusteuert. Er vertraut auf die Präsenz seiner Hauptdarsteller: Viggo Mortensen beweist erneut, dass er momentan einer der Besten seiner Generation in Hollywood ist und auch der junge Kodi Smit-McPhee weiß zu beeindrucken.
"The Road" ist trotz seiner realistisch inszenierten Härte ein Film über die Liebe zum Leben und die eigene Integrität. Wer ein aufregendes Sci-Fi-Spektakel erwartet, ist hier fehl am Platz, doch wer bereit ist, sich mit den emotionalen Konsequenzen einer Katastrophe zu konfrontieren, wird dankbar sein für die behutsame Modifikation des Genres.
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Kommentare
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 12 Jahren
Ein Endzeit Schauplatz, der über die unangenehme Wahrheit von feinen vergangenen Leidenschaften erzählt - auf seine eigene düstere Weise.
Sehr brutal und doch regt der Film zum denken an. Jaa, nicht schlecht!!
ich habe am anfang nicht daran geglaubt, an diese scifi... aber diese film ist gut, unglaublich wie viele interessante szenen zu eine geschichte werden mit ein traurige starke climax.
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