Die Peanuts - Der Film USA 2015 – 93min.

Filmkritik

Immer wieder schön

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Das Zeichen eines wahrlich großen Klassikers ist, dass man ihn nicht neu erfinden muss. Der Inhalt ist zeitlos, nur die Umsetzung folgt der Modernisierung. So ist The Peanuts Movie zwar computeranimiert, die Geschichte selbst ist aber klassischen Zuschnitts, ebenso, wie Peanuts-Schöpfer Charles M. Schulz seine Geschichten immer erzählt hat.

Es ist Winter und die Kinder laufen alle raus, um zu spielen, als der erste Schnee fällt. Nur Charlie Brown folgt nicht den Konventionen. Er will einen Drachen steigen lassen, aber – wie immer – versagt er dabei. Dann bemerken die Kids, wie ein Umzugswagen in die Straße fährt. Eine neue Familie zieht ein, ein neues Kind ist da: das kleine, rothaarige Mädchen, in das sich Charlie Brown sofort unsterblich verliebt. Nun setzt Charlie Brown alles daran, sich neu zu erfinden und dem kleinen, rothaarigen Mädchen zu beweisen, dass sie beide füreinander bestimmt sind.

Schulz, der im Jahr 2000 verstorben ist, hätte an diesem Film vermutlich seine Freude gehabt. Seine Erben Bryan und Craig Schulz zeichnen für das Drehbuch verantwortlich, dem man die Liebe zu den Peanuts, aber auch zu Schulz‘ Vermächtnis anmerkt. Hier geschieht nichts, was dem Andenken an den Künstler oder seiner Schöpfung schaden würde. Im Gegenteil, abseits der vielen Fernseh-Specials, die es im Lauf der Jahrzehnte mit den Peanuts gegeben hat, ist The Peanuts Movie eine Verbeugung vor dem, was gekommen ist. Die Geschichte ist darum auch altbekannt, aber eine der beliebtesten im Peanuts-Kanon. Altgediente Fans können sich an ihr erfreuen, während ein neues Publikum die Peanuts so kennen lernen kann, wie sie am besten sind.

Das gilt einerseits für den liebestollen Verlierer Charlie Brown, dem das Leben übel mitspielt, der darum aber nur umso sympathischer ist. Und das gilt auch für Snoopy, der als Flieger-Ass gegen den Roten Baron antreten muss. Das sind vor allem die Elemente der Geschichte, die vor Phantasie sprühen und ganz in ihrer eigenen, kleinen Welt aufgehen. Das sorgt aber auch dafür, dass The Peanuts Movie eine sehr episodische Struktur angenommen hat.

Es gibt zwar den roten Faden, im Grunde besteht der Film aber samt und sonders aus Vignetten, die für sich funktionieren, aber nicht immer die Haupthandlung vorantreiben. Daran kann man sich stören, die liebevolle Umsetzung lässt das aber schnell vergessen. Stattdessen wird man in die turbulente Welt der Peanuts hineingezogen und erkennt, dass Schulz‘ Werk keinerlei Optimierung oder Neudefinierung benötigt. Es ist perfekt, so wie es ist – formschön für eine neue Generation von Fans präsentiert.

14.01.2016

4

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Kommentare

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Barbarum

vor 8 Jahren

Wirkt etwas zusammengeschustert aus Elementen der alten Kurzfilme, aber ist ganz okay.


cinelueger

vor 8 Jahren

Super gezeichnet und durchgehend mit viel Witz und guten Dialogen. Grosses Kino für Gross und Klein!


Patrick

vor 8 Jahren

Die Animation hat einen altmodischen Hauch, daher kommt altes Snoopy Feeling auf. Storymässig ist der Film so dünn wie ein Comicheft und lebt durch die Gag Parade der Figuren, ausser bei denen Szenen zwischen Fifi&Snooby kommt etwas Spannung auf. Fazit: The Peantus Movie ist nicht der Beste Animations Film ist aber nett anzusehen.Mehr anzeigen


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