Suicide Squad USA 2016 – 130min.

Filmkritik

Mission vergeigt

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Muss man sich langsam Sorgen um Warner Brothers und deren Comic-Verfilmungen machen? Sieht ganz so aus, denn auf das eher durchwachsene Giganten-Treffen Batman v Superman: Dawn of Justice folgt mit der Antihelden-Zusammenkunft Suicide Squad der nächste Eintrag im "DC Extended Universe", der den Erwartungen deutlich hinterherhinkt.

Da Superman durch seinen Tod als Weltenretter wegbricht, sucht die skrupellose Regierungsbeamtin Amanda Waller (angemessen taff: Viola Davis) nach frischen Kämpfern, die außergewöhnliche Gefahren abwehren können. Ihre Wahl fällt ausgerechnet auf einen Haufen Krimineller, die sie in einer neuen Spezialeinheit zusammenführt. Beweisen dürfen sich der Auftragsmörder Deadshot (Will Smith), die wahnsinnige Harley Quinn (lustvoll überzogen: Margot Robbie), der kannibalische Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje), der gerissene Captain Boomerang (Jai Courtney), der pyrokinetisch veranlagte El Diablo (Jay Hernandez) und der Söldner Slipknot (Adam Beach) nur wenig später, als die im Körper der Archäologin June Moone (Cara Delevingne) gefangene Urzeit-Hexe Enchantress ausbricht und einen Rachefeldzug gegen die Menschheit startet.

Passend zu seinen leicht abgedrehten Antihelden legt Suicide Squad gleich zum Einstieg ein rasantes Tempo hin. Schnelle Schnitte, knappe Inserts, eine ironische Musikuntermalung und prägnante Szenen stellen die Verbrecher-Truppe vor, wobei in erster Linie Deadshot und Harley Quinn im Fokus stehen. Die eigenartige Beziehung zwischen der ehemaligen Psychiaterin und dem Anarcho-Schurken Joker (interessant, aber nicht charismatisch genug: Jared Leto) hat durchaus Potenzial, kommt hier allerdings noch nicht über reizvolle Andeutungen hinaus. Quinn und der Auftragsmörder greifen – angesichts der Star-Besetzung wenig überraschend – die besten Sprüche ab, während ihre Mitstreiter holzschnittartige Plot-Gehilfen bleiben, denen Regisseur und Drehbuchautor David Ayer (Fury, Sabotage) allenfalls charakterliche Pflichtmomente zugesteht.

Etwas enttäuschend ist neben der Figurenzeichnung auch die uninspirierte Rettungshandlung, die auf einen doppelten Boden und gewitzte Wendungen verzichtet. Haben sich die Mitglieder der Spezialtruppe einmal gefunden, ziehen sie – eine nachdenkliche Bar-Szene ausgenommen – von einem Gefecht zum nächsten, was knallige Actionmomente garantiert, auf Dauer aber recht einfallslos erscheint. Für unfreiwillige Komik sorgt schließlich die von Cara Delevingne erschreckend schwach verkörperte Antagonistin, die im Showdown ein absurdes, alles andere als packendes CGI-Feuerwerk entfacht.

19.02.2024

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Kommentare

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RobertdeNirosta

vor 8 Monaten

Ein Filmischer Totalschaden.
Da kann auch die sonst brilliante Margot Robbie nichts ändern. Sinnlos und langweilig. Zum Glück hat James Gunn "The Suicide Squad" neuverfilmt - der ist wirklich super.


Barbarum

vor 7 Jahren

Schlampig erzählt und mit langweiliger Action, einfach ein riesiger Schlamassel.


bernd.bucher

vor 7 Jahren

Einfach nur mies, Geld und Zeitverschwendung den Film zu schauen.


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