Happy Death Day USA 2017 – 98min.

Filmkritik

Und täglich grüßt der Killer mit der Babymaske

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Der Titel lässt es schon erahnen. Geburts- und Todestag der Protagonistin fallen in Christopher Landons Slasherkomödie zusammen, was jedoch nicht bedeutet, dass sie früh aus der Handlung ausscheidet. Vielmehr findet sich die junge Frau in einer Zeitschleife wieder, die dem altbekannten Teenie-Horror-Muster stellenweise neues Leben einhaucht.

Am Montag, dem 18., erwacht die feierwütige Studentin Tree (kraftvoll: Jessica Rothe) im Zimmer ihrer Partybekanntschaft Carter (Israel Broussard), für den sie keine netten Worte übrig hat. Ihre schlechte Laune bekommt nur wenig später auch ihr Verehrer Tim (Caleb Spillyards) zu spüren, der sie auf dem Weg zu ihrem Verbindunghaus anspricht. In den eigenen vier Wänden angekommen, liefert sich Tree ein Wortgefecht mit Danielle (Rachel Matthews), der Vorsitzenden ihrer Schwesternschaft, und geht nur äußerst widerwillig auf ihre Mitbewohnerin Lori (Ruby Modine) ein, die ihr zum Geburtstag einen selbst gebackenen Cupcake überreicht. Als sie abends allein über den Campus läuft, sieht sich plötzlich einem Unbekannten mit Babymaske gegenüber, der sie kaltblütig ermordet. Statt zu sterben, erwacht Tree allerdings erneut am Morgen des 18. und erkennt schon bald, dass sie in einer Zeitschleife festsitzt.

Seit Halloween – Die Nacht des Grauens und Freitag der 13. wimmelt es im Horrorgenre nur so vor einfältigen, sexbesessenen Teenagern, die gleich in Serie von Wahnsinnigen dahingemeuchelt werden. Längst ist der sogenannte Slasherfilm zu einem einzigen Klischee verkommen, scheint sich unter Filmemachern aber nach wie vor einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen. Immer wieder schießen neue Schlitzer-Streifen aus dem Boden, ohne dass sie auch nur ansatzweise die Originalität erreichen würden, die Wes Cravens Geniestreich Scream von 1996 zu einem cleveren Horrorspaß machte.

Christopher Landon (Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse) und Drehbuchautor Scott Lobdell versuchen sich mit Happy Death Day nun an einer Auffrischung des totgelaufenen Teenie-Grauens und heben sich dabei, zumindest phasenweise, vom plumpen Genre-Einerlei ab. Amüsant ist schon die Tatsache, dass der Film das ausgelutschte Slasher-Abzählschema auf interessante Weise variiert. Sterben anderswo diverse junge Menschen, trifft es hier vor allem die Protagonistin, die irgendwann begreift, dass sie mit jedem neuen Tagesdurchlauf ihrem Mörder näher kommen kann.

Platte, karikaturenhafte Nebenfiguren, eine oberflächliche Läuterung und Momente, die zum Fremdschämen einladen, gehören auch in diesem Slasher zum Programm. Das Und täglich grüßt das Murmeltier-Prinzip lässt die Spannungskurve allerdings stets ein wenig ansteigen und beschwört zudem regelmäßig Situationskomik herauf. Auch wenn nicht alle Pointen sitzen und die Auflösung für alte Genre-Hasen im Voraus zu erraten ist, weiß Happy Death Day größtenteils zu unterhalten – solange man keinen neuen Meilenstein wie Scream erwartet.

17.11.2017

3

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Kommentare

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Patrick

vor 5 Jahren

Diese Kopie von:*Und Täglich grüsst das Murmeltier* und *Scream*macht Mordsmässig Spass.Und ab dem Valentines Tag.2019 heisst es wieder:*Und Täglich Mordet das Murmeltier*.

Zuletzt geändert vor 5 Jahren


Barbarum

vor 6 Jahren

Weder witzig noch Angst einflössend macht "Happy Death Day" viel zu wenig aus einer interessanten, wenn auch mittlerweile bereits bekannten, Ausgangsidee. Die ständige Wiederholung zieht in diesem Fall die Qual nur unnötig in die Länge.


Mua81

vor 6 Jahren

Besser, als zuerst erwartet. Zwar sieht man eigentlich nichts, von daher Horroreffekt ziemlich gleich null, aber trotzdem war man gespannt, wie sie beim nächsten Mal wieder sterben wird... Und am Schluss doch mit gewissem Überraschungspotential.
Eine Parallele zu Edge of Tomorrow und Scream ist sicher vorhanden, aber doch ist mit der teils recht witzigen Umsetzung auch was Eigenes dabei.Mehr anzeigen


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