Cold War – Der Breitengrad der Liebe Frankreich, Polen, Grossbritannien 2018 – 88min.
Filmkritik
Grosses Nachkriegs-Kino
Ein kleiner Trend liess sich in den ersten Cannes-Tagen 2018 im Wettbewerb beobachten: Osteuropäische Filme mit musikalischem Schwerpunkt und schwarzweissen Bildern haben Konjunktur. Während Leto des Russen Kirill Serebrennikow dabei überzeugte, schwang sich Cold War von Pawel Pawlikowski sogar zum ersten Palmen-Anwärter auf.
Der Pole – der seine Karriere mit Dokumentarfilmen begann, mit My Summer of Love Emily Blunt fürs Kino entdeckte und für Ida den Oscar erhielt – erzählt die tragische Liebesgeschichte der Sängerin Zula (Joanna Kulig) und des Musikers Wiktor (Tomasz Kot). Die beiden lernen sich nicht lange nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen kennen und lieben, bevor es sie auf ihrer Suche nach Glück und Freiheit auch nach Berlin, Jugoslawien und Paris verschlägt. Doch gegen die Zwänge des Eisernen Vorhangs kommt ihre Liebe letztlich nicht an.
Kongenial verknüpft Pawlikowski dabei traditionelle polnische Musik mit Nachkriegs-Jazz und berührt sein Publikum auf eine profunde, tragische Weise, wie es im Kino nur noch den wenigsten Romanzen gelingt. Doch auch jenseits der emotionalen Ebene geht Cold War in die Tiefe, mit politischem Kontext und viel Verständnis für Exil-Erfahrung. Die Bilder von Kameramann Lukasz Zal, der auch schon Ida filmte, sind eine Klasse für sich – und Hauptdarstellerin Kulig ist eine Offenbarung in Sachen Leinwand-Präsenz.
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Kommentare
Traumhaft Wahnsinns Director aus Polen Hammer gefilmt traumhafte Bilder und tolle love Story !!
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