Trap: No Way Out USA 2024 – 105min.
Filmkritik
Josh Hartnett in der Höhle des Löwen
Nach «Knock at the Cabin» kehrt die Legende M. Night Shyamalan mit einer explosiven Story auf die Kinoleinwand zurück. Der Schauspieler Josh Hartnett spielt einen Familienvater und Verbrecher, den es zu schnappen gilt, koste es, was es wolle.
Riley (Ariel Donoghue) ist ein grosser Fan von Lady Raven (Saleka Shyamalan). Cooper (Josh Hartnett), ein liebevoller Vater, beschliesst, seine Tochter zu einem Konzert der Künstlerin zu begleiten. Für das Mädchen ist es ein unvergesslicher Moment und die Show läuft perfekt. Doch die Polizei ist stark präsent und das FBI durchsucht bald die gesamte Veranstaltung. Cooper wird nervös, denn es scheint, dass die Veranstaltung organisiert wurde, um einen Serienmörder namens "The Butcher" zu fangen.
Wie er selbst auf seiner Instagram-Seite sagt, ist er «always a student», also «immer ein Student» (Anm. d. Red.: des Films). Seit «The Sixth Sense» (1999) und «Signs» (2002) ist M. Night Shyamalan unterwegs in einem Genre, in dem er manchmal der einzige Vertreter ist und das er ständig weiterentwickelt. «Trap» muss also vor dem Hintergrund dieser ständigen filmischen Forschung beurteilt werden. Shyamalan bewundert Stanley Kubrick, Akira Kurosawa und Stephen King. Und in seinem neuen Spielfilm destilliert der Cineast und Filmemacher die Kunst seiner Kollegen, um ein hybrides Werk zu enthüllen, das gleichzeitig poppig und sehr persönlich ist.
Alles beginnt mit der Musikerin Saleka Shyamalan, seiner Tochter, der er eines Tages vorschlägt, Musik für sein neues Projekt zu komponieren. Kurz darauf entwickeln sie gemeinsam die Idee einer Handlung mitten in einem Konzert. Inspiriert von der «Operation Flagship» (einer Undercover-Aktion, die in den 80er-Jahren zur Festnahme von 101 Flüchtigen in Washington führte), nimmt «Trap» schliesslich die Form von «Das Schweigen der Lämmer» mitten in einem Konzert von Taylor Swift an. Gedreht auf 35mm-Film, profitiert das Konzept von einer effektvollen Inszenierung und einem cleveren Drehbuch.
Josh Hartnett (der seit seinem Auftritt in «Oppenheimer» ein grossartiges Comeback feiert), spielt einen Soziopathen mit grimmigem Flair. Die Absichten seines Charakters sind schnell klar, aber die Art und Weise, wie M. Night Shyamalan sein Publikum in Atem hält, ist eine erzählerische Meisterleistung. Ohne noch mehr zu verraten, handelt es sich fast ausschliesslich um eine Studie über die Erzeugung von Spannung. Der Film ist ein Spiegel der Experimentierfreude, der dem Regisseur am Herzen liegt und der John Carpenter und seinem unaufhaltsamen Michael Myers sicher nicht missfallen hätte. Kurzum: Das Frettchen rennt und rennt, und das zu unserem grössten Vergnügen.
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Kommentare
Was vielversprechend beginnt, fällt bald in sich zusammen. Um „Trap“ geniessen zu können, muss man nicht nur seinen Verstand aussetzen, sondern sich so lange auf den Kopf schlagen, bis man das Bewusstsein verliert. Einen Grossteil der Spannung vergibt der Möchtegern-Thriller durch eine regelrechte Anhäufung lachhafter Entscheidungen. Fragwürdig ist auch, dass Shyamalan seine Tochter als eine Popprinzessin besetzt, deren Rolle mit Fortdauer des Films einen immer dominanteren Raum einnimmt. Zum Ende schüttelt der Zuschauer nur noch ungläubig den Kopf.… Mehr anzeigen
Ich mag Josh Hartnett als Schauspieler, doch er allein kann den Film nicht retten. Was eigentlich sehr gut begann, endet in einer grossen Enttäuschung. Die Katze wird schon früh aus dem Sack gelassen, was eigentlich kein Problem wäre, aber je länger es dauert, desto grösser werden die Logiklöcher und die Fragezeichen. Offenbar lag dem Regisseur mehr daran seine Tochter in den Mittelpunkt zu stellen, die sehr sehr mittelmässig spielt, statt das Potential des Streifens optimal auszunützen. Schade um die verschenkten Möglichkeiten.… Mehr anzeigen
Der Film hat mir sehr gut gefallen. Das lag vor allem am Schauspiel von Hartnett, der eine starke Performance zeigt. Einen Stern Abzug gibts für die Überlänge. Ein gelungener Shyamalan-Streifen👍
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