Bad Moms USA 2016 – 100min.
Filmkritik
Locker bleiben
Ist nur eine perfekte Mutter eine gute Mutter? Diese Frage schwebt über dem neuen Film der The Hangover-Autoren Jon Lucas und Scott Moore, die zum zweiten Mal nach 21 and Over ein eigenes Drehbuch gemeinsam inszenieren. An ihren Las-Vegas-Hit von 2009 reicht die Komödie über das Muttersein nicht heran. Gut aufgelegte Darstellerinnen und eine Handvoll gelungener Pointen sorgen allerdings für kurzweilige Unterhaltung.
Ihr Tagesablauf ist genauestens durchgetaktet. Und doch hat Vorstadtmutter Amy (Mila Kunis) manchmal Mühe, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Ständig eilt sie von einem Termin zum nächsten, während ihr Ehemann Mike (David Walton) eine ruhige Kugel schiebt. Als die dauergestresste Powerfrau ihren Göttergatten eines Abends auf frischer Tat beim Online-Fremdgehen erwischt, ist sie mit ihrer Geduld am Ende. Kurzerhand setzt sie ihn vor die Tür und landet nach einem ärgerlichen Elternabend mit den Leidensgenossinnen Carla (Kathryn Hahn) und Kiki (Kristen Bell) in einer Bar. Vom Alkohol befeuert, beschließen die drei Mütter, in Zukunft einmal nur an sich zu denken und ihre Pflichten zu vernachlässigen. Mit dieser Haltung sind sie besonders der spießigen Elternvorsitzenden Gwendolyn (Christina Applegate) ein Dorn im Auge.
Ähnlichkeiten mit den komödiantischen Entgleisungen von The Hangover sind in Bad Moms nicht zu übersehen. Auch hier durchzieht ein derber, zotiger Humor das Geschehen auf der Leinwand. Mit dem Unterschied, dass nun drei Frauen richtig auf die Pauke hauen und sich in ein wildes Partytreiben stürzen. Pointentechnisch gilt es dabei einige Rohrkrepierer zu überstehen. Gleichzeitig gelingen dem Regie-Duo aber auch herrlich absurde Szenen, die mehr als nur ein Schmunzeln hervorkitzeln. Exemplarisch ist etwa der Moment, in dem Amy das schlüpfrige Hobby ihres Mannes entdeckt, der sich mit einer bescheuerten Ausrede zu retten versucht.
Schwungvoll wirkt der Film vor allem deshalb, weil sich die Hauptdarstellerinnen gekonnt die Bälle zuwerfen. Die besten Szenen gehören eindeutig der komödienerprobten Kathryn Hahn, die Carla als vorlaut-frivole, aber liebenswerte Proll-Mama verkörpert. Auch die anderen Figuren sind in erster Linie Stereotypen mit klar umrissenen Eigenschaften, was Lucas und Moore immer wieder dazu nutzen, um die heute äußerst wirkmächtige Vorstellung von einer rundum perfekten Mutter zu persiflieren. Gerade vor dem Hintergrund all der gut gemeinten Ratgeber und Blogs plädiert Bad Moms mit Blick auf die Erziehung für etwas mehr Entspannung und setzt der elterlichen Überfürsorge ein gesundes Maß an kindlicher Eigenverantwortung entgegen. Ein begrüßenswerter Ansatz, der allerdings im formelhaft-braven Schlussakt ein wenig verloren zu gehen droht.
Dein Film-Rating
Kommentare
Eine eher enttäuschende Komödie von den Machern von "Hangover".
Der Film bietet zwar einige witzige Momente, die Handlung ist aber zu vorhersehbar und die Charaktere wirken zu sehr aufgesetzt.
5/10
Dieses typisch amerikanische "möchtegern elitäre Elternverband-Gehabe" ist ziemlich öde. Die Geschichte ist plump und der Film als Gesamtpaket ebenfalls.
The Hangover trifft auf Desperate Housewives untermalt mit witzigen opszönen Sprüchen.Das Ergebnis davon ist:ein Vergnüglicher DVD-Abend nicht mehr und nicht weniger.
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