Ad Astra Brasilien, USA 2019 – 123min.
Filmkritik
Dem Vater auf der Spur
Stargespicktes Science-Fiction-Kino mit wuchtigen Bildern: Filmemacher James Gray (The Lost City of Z – Die versunkene Stadt Z) schickt Hollywood-Beau Brad Pitt auf eine pikante Mission in die Weiten des Universums.
In einer nahen Zukunft, wie es auf einer Texttafel zum Einstieg heisst, arbeitet der durch nichts aus der Ruhe zu bringende Astronaut Roy McBride (Pitt) an einer gigantischen Weltraumantenne, als gewaltige Energiewellen auf die Erde niedergehen und verheerende Schäden anrichten. Offenbar liegen die Ursachen für das bedrohliche Phänomen im Bereich des Neptuns, wo Roys Vater Clifford (Tommy Lee Jones) einst nach ausserirdischer Intelligenz suchen sollte. Das Forschungsteam galt eigentlich seit vielen Jahren als verschollen. Doch nun gibt es Grund zur Annahme, dass der legendäre Raumfahrer lebt und irgendwie mit den elektromagnetischen Stürmen zu tun hat. Da sich die Menschheit in akuter Gefahr befindet, soll Roy über den Mond zum Mars reisen, um von dort eine Sprachnachricht an seinen Senior zu schicken.
Ursprünglich bereits für Anfang 2019 angekündigt, erlebte Ad Astra seine Weltpremiere Ende August im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig. James Grays Science-Fiction-Streifen ist ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten, der auch als Produzent federführend an dem Projekt beteiligt war. Immer wieder fängt die Kamera Pitts Gesicht aus nächster Nähe ein. Und regelmässig sinniert der von ihm gespielte Mann in Voice-over-Kommentaren über seine emotionale Verschlossenheit und das Hadern mit seiner Aufgabe. Die Monologe des Protagonisten verleihen dem Geschehen eine nachdenkliche Note, kommen in manchen Momenten aber schlicht zu angestrengt daher.
Die Handlung des gemächlich voranschreitenden Films setzt sich aus bekannten Science-Fiction-Bausteinen zusammen, wartet allerdings mit einigen spannend inszenierten Passagen auf – beispielsweise einer Verfolgungsjagd auf dem Mond oder der Erkundung eines havarierten Raumschiffes. Verschleiern lässt sich damit freilich nicht, dass der im Zentrum stehende Vater-Sohn-Konflikt etwas abgegriffen wirkt und tiefschürfende Existenzfragen nur angerissen werden. Roys Selbstfindung erscheint mitunter zu schematisch und geht am Ende weniger unter die Haut, als es Regisseur Gray und Koautor Ethan Gross intendiert haben dürften.
Während auf Drehbuchebene Schwächen auszumachen sind, liefert Ad Astra optisch genau das, was man von einem gut budgetierten Zukunftsabenteuer erwartet. Spektakuläre Impressionen gibt es schon zu Beginn zu sehen, wenn Roy von der beschädigten Antenne Richtung Erde stürzt. Auch im weiteren Verlauf geizen die Macher nicht mit staunenswerten Bildern und faszinierenden Ausstattungselementen, um ihrer futuristischen Welt Leben einzuhauchen.
Dein Film-Rating
Kommentare
Ruhiger Film, ein paar tolle Bilder, manchmal mit Überlängen. Das religiöse Geschwurbel, dass die Protagonisten immer wieder von sich geben nervt und ist komplett unnötig. Guter Soundtrack, erinnert stellenweise an Interstellar.
Naja, hatte einige ansprechende Elemente, aber in Summe nicht empfehlenswert und teilweise langweilig
Der Trailer ist eine Mogelpackung! Ich erwartete ein Sci-Fi-Actionfilm und wurde in der ersten Szene sogleich damit bedient. Danach kam aber bald die Ernüchterung. Insgesamt eher langweilig und vorhersehbar aber visuell beeindruckend inszeniert. Es gibt einfach so viele wunderschöne Landschaften und Spezialeffekte! Ad Astra konzentriert sich zu sehr auf die Reise des Helden. Dies ist für die erste Hälfte kein allzu grosses Problem, da viele Eindrücke auf einen niederprasseln. Je weiter sich der Protagonist von der menschlichen Zivilisation entfernt, desto langweiliger werden die Szenen.… Mehr anzeigen
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung